Am Grabe Mozart, des Sohnes von Franz Grillparzer

So bist du endlich hingegangen,
Wohin der Geist dich ewig zog,
Und hältst den Großen dort umfangen,
Der adlergleich zur Sonne flog.
 
Daß keiner doch dein Wirken messe,
Der nicht der Sehnsucht Stachel kennt,
Du warst die trauernde Zypresse
An deines Vaters Monument.
 
Wovon so viele einzig leben,
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Was Stolz und Wahn so gerne hört,
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Des Vaters Name war es eben,
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Was deiner Tatkraft Keim zerstört.
 
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Begabt, um höher aufzuragen,
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Hielt ein Gedanke deinen Flug;
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»Was würde wohl mein Vater sagen?«
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War dich zu hemmen schon genug.
 
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Und wars zu schaffen dir gelungen,
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Was manchen andern hoch geehrt,
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Du selbst verwarfst es, kaum gesungen,
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Als nicht des Namens Mozart wert.
 
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Nun öffnen sich dem guten Sohne
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Des großen Vaters Arme weit,
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Er gibt, der Kindestreu zum Lohne,
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Ein Teilchen dir Unsterblichkeit.
 
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Der Name, dir ein Schmerzgenosse,
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Er wandelt sich von heut in Glück;
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Tönt doch von Salzburgs Erzkolosse
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Ein Echo auch für dich zurück.
 
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Wenn dort die Menge sich versammelt,
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Ehrfürchtig Schweigen alle bannt,
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Wer dann den Namen Mozart stammelt,
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Hat ja den deinen auch genannt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.3 KB)

Details zum Gedicht „Am Grabe Mozart, des Sohnes“

Anzahl Strophen
8
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
176
Entstehungsjahr
1791 - 1872
Epoche
Biedermeier,
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Am Grabe Mozart, des Sohnes“ ist Franz Grillparzer. Grillparzer wurde im Jahr 1791 in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1807 und 1872. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier oder Realismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Grillparzer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 8 Strophen und umfasst dabei 176 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Franz Grillparzer sind „Der Wunderbrunnen“, „Entsagung“ und „Vorzeichen“. Zum Autor des Gedichtes „Am Grabe Mozart, des Sohnes“ haben wir auf abi-pur.de weitere 300 Gedichte veröffentlicht.

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