Das Ministerium, hör ich, war schwach von Franz Grillparzer

1	Das Ministerium, hör ich, war schwach,
2	Der eine sagts, der andre sagts nach.
3	Es sei denn schwach! Wir aber warens nicht,
4	Die lachten, wenn der Pöbel hielt Gericht.
5	Die Eltern warens nicht, die ihren Knaben
6	Kein Wort der Mahnung zugedonnert haben,
7	Die Garde war es nicht, die, als es galt,
8	Dem Staat versagte ihres Beistands Halt,
9	Die Bürgertruppe nicht, die selbst zur Tat
10	Frei auf die Seite der Empörer trat!
11	Wir alle waren stark, die zugesehn,
12	Bis nun der Umsturz wirklich war geschehn:
13	Wollt fleckenlos ihr durch das Leben wandern,
14	Schiebt eure Schuld nur immer auf die andern.

Details zum Gedicht „Das Ministerium, hör ich, war schwach“

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Das Ministerium, hör ich, war schwach“ des Autors Franz Grillparzer. 1791 wurde Grillparzer in Wien geboren. Im Zeitraum zwischen 1807 und 1872 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier oder Realismus zuordnen. Der Schriftsteller Grillparzer ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 98 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 14 Versen. Die Gedichte „Am Morgen nach einem Sturm“, „An einen Freund“ und „Beethoven“ sind weitere Werke des Autors Franz Grillparzer. Zum Autor des Gedichtes „Das Ministerium, hör ich, war schwach“ haben wir auf abi-pur.de weitere 300 Gedichte veröffentlicht.

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