Gold und Silber von Franz Grillparzer
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Goldmacher sind verrufen schier, |
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Wie wohl ein jeder weiß, |
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Doch bleiben zwei, die längst erprobt, |
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Die Ehe und der Fleiß. |
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Der Fleiß macht Gold; nicht jeder triffts, |
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Man plagt sich früh und spat |
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Und dankt zuletzt dem lieben Gott, |
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Wenn man sein Auskomm hat. |
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Die Ehe ist viel besser dran, |
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Sie braucht nicht Glück, nur Zeit, |
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Nach fünfundzwanzig Jahren ist |
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Sie silbern, so wie heut. |
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Noch fünfundzwanzig - ihr sollt sehn, |
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Ich lad euch freundlich ein, |
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So wird sie - wie jetzt silbern nur |
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So wird sie golden sein. |
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Wer Lieb und Treu im Herzen trägt |
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Und wem sich Gleiches weiht, |
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Für den ist, wie der Weltsturm braust, |
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Noch heut die goldne Zeit. |
Details zum Gedicht „Gold und Silber“
Franz Grillparzer
5
20
113
1791 - 1872
Biedermeier,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Gold und Silber“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Franz Grillparzer. Der Autor Franz Grillparzer wurde 1791 in Wien geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1807 bis 1872 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier oder Realismus zuordnen. Bei Grillparzer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 113 Worte. Franz Grillparzer ist auch der Autor für Gedichte wie „Entsagung“, „Vorzeichen“ und „Werbung“. Zum Autor des Gedichtes „Gold und Silber“ haben wir auf abi-pur.de weitere 300 Gedichte veröffentlicht.
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