Der Welt Wollust ist nimer ohne Schmertzen von Andreas Gryphius

Kein Frewd ist ohne Schmertz/ Kein Wollust ohne Klagen/
Kein Stand/ kein Ort/ kein Mensch/ ist seines Creutzes frey/
Wo schöne Rosen blühn/ stehn scharffe Dorn darbey.
Wer aussen lacht/ hat offt im Hertzen tausend Plagen/
Wer hoch in Ehren sitzt/ muß hohe Sorgen tragen/
Wer ist der Reichthumb acht/ vnd loß von Kummer sey?
Wer auch kein Kummer hat/ fühlt doch/ wie mancherley
Trawr Würmlin seine Seel vnnd matte Sinn durchnagen.
Ich sag es offenbahr/ so lang der Sonnen-Liecht
10 
Vom Himel hat bestralt/ mein bleiches Angesicht/
11 
Ist mir noch nie ein Tag/ der gantz ohn Angst/ bescheret!
12 
O Welt du Thränen Thal! recht Seelig wird geschätzt/
13 
Der/ eh Er einen Fuß hin auff die Erden setzt/
14 
Bald auß der Mutter Schoß ins Himmels Lusthauß fähret!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Der Welt Wollust ist nimer ohne Schmertzen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
126
Entstehungsjahr
1616 - 1664
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Andreas Gryphius ist der Autor des Gedichtes „Der Welt Wollust ist nimer ohne Schmertzen“. Im Jahr 1616 wurde Gryphius in Glogau geboren. Im Zeitraum zwischen 1632 und 1664 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Barock zuordnen. Bei dem Schriftsteller Gryphius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Literaturepoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis etwa 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei Abschnitte unterteilen: Frühbarock, Hochbarock und Spätbarock. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden weite Teile Deutschlands zerstört. Die Menschen der damaligen Zeit, damals durch ein starkes soziales Gefälle zwischen Hof und Provinz geprägt, litten folglich unter den katastrophalen Kriegseinwirkungen. Viele Menschen starben an den Folgen des Krieges und der Pest. Die Epoche des Barocks wurde davon maßgeblich beeinflusst. Der Barock in der deutschen Literaturgeschichte wurde von Gegensätzen geprägt. Dabei standen vorrangig das Diesseits und das Jenseits oder der Schein und das Sein im Mittelpunkt der Literatur. Von Gegensätzen gezeichnet war auch das Leben der Menschen. So lebte der überwiegende Teil der Bevölkerung in Armut, Adelige hingegen lebten einen luxuriösen und verschwenderischen Lebensstil. Als Literaturgattungen genossen die Lyrik in Form von Sonetten, Liedern oder Oden, die Epik in Form des Romans und das Drama einen Aufschwung. Während die Autoren der Renaissance vorwiegend in lateinischer Sprache, der Sprache der Wissenschaft, ihre Werke schrieben, bemühte man sich nun, sich der deutschen Sprache zuzuwenden. Die bedeutenden Vertreter der Lyrik im Barock sind Martin Opitz, Paul Fleming, Andreas Gryphius, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Simon Dach, Johann Christian Günther, Angelus Silesius und Friedrich von Logau.

Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 126 Worte. Weitere Werke des Dichters Andreas Gryphius sind „An Eugenien“, „An Gott den Heiligen Geist“ und „An Gott den Heiligen Geist“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Welt Wollust ist nimer ohne Schmertzen“ weitere 461 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Andreas Gryphius

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Andreas Gryphius und seinem Gedicht „Der Welt Wollust ist nimer ohne Schmertzen“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Andreas Gryphius (Infos zum Autor)

Zum Autor Andreas Gryphius sind auf abi-pur.de 461 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.