Geschöpf nicht mehr, Gebieter der Gedanken von Christian Morgenstern

Geschöpf nicht mehr, Gebieter der Gedanken,
des Willens Herr, nicht mehr in Willens Frone,
der flutenden Empfindung Maß und Meister,
 
zu tief, um an Verneinung zu erkranken,
zu frei, als daß Verstocktheit in ihm wohne:
So bindet sich ein Mensch ans Reich der Geister:
 
So findet er den Pfad zum Thron der Throne.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Geschöpf nicht mehr, Gebieter der Gedanken“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
53
Entstehungsjahr
1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Geschöpf nicht mehr, Gebieter der Gedanken“ stammt von Christian Morgenstern, einem deutschen Dichter und Schriftsteller des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, der einer der wichtigsten Vertreter der literarischen Richtung des Symbolismus ist.

Beim ersten Lesen des Gedichts zeichnet sich ein insgesamt erhabenes und befreiendes Gefühl ab. Es geht um den Übergang von einem unfreien Zustand zu einem Zustand der Freiheit und Selbstbestimmung.

Der Inhalt des Gedichts lässt sich wie folgt zusammenfassen: Das lyrische Ich beschreibt einen Menschen, der sich von seiner äußeren Bindung löst und zum Gebieter seiner eigenen Gedanken und seines eigenen Willens wird. Er beherrscht seine Empfindungen und ist anderen gegenüber selbstbestimmt. Diese neue Freiheit und innere Stärke verbindet den Menschen mit der geistigen Welt und führt ihn schließlich zum „Thron der Throne“, einem möglichen Symbol für eine höhere, spirituelle Macht oder Erkenntnis.

In Bezug auf das, was das lyrische Ich aussagen will, lässt sich vermuten, dass Morgenstern hier einen Prozess der inneren Reifung und Selbstfindung beschreibt, in dem ein Mensch seine echte Identität entdeckt und zu einer höheren Ebene des Seins gelangt.

Formal gesehen besteht das Gedicht aus drei Strophen, die erste und zweite bestehend aus je drei Versen und die dritte aus einem einzigen Vers. Dieser Aufbau könnte symbolisch auf einen Fortschritt oder eine Reifung hinweisen. Die Sprache des Gedichts ist dabei bemerkenswert für ihre Aussagekraft und poetische Eleganz. Morgenstern nutzt metaphorische Formulierungen wie „Gebieter der Gedanken“, „des Willens Herr“ oder „Thron der Throne“, um komplexe Gedanken und Ideen anschaulich und eindrucksvoll zu vermitteln.

Insgesamt drückt das Gedicht ein starkes Verlangen nach Selbstbestimmung, geistiger Freiheit und Erleuchtung aus und bietet eine tiefe und nachdenkliche Reflexion über die menschliche Existenz und ihre Möglichkeiten.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Geschöpf nicht mehr, Gebieter der Gedanken“ ist Christian Morgenstern. Im Jahr 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1914. Der Erscheinungsort ist München. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 7 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 53 Worte. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Brief einer Klabauterfrau“, „Brüder!“ und „Bundeslied der Galgenbrüder“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Geschöpf nicht mehr, Gebieter der Gedanken“ weitere 189 Gedichte vor.

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