Gesang der Ungeborenen von Hugo von Hofmannsthal

Vater, dir drohet nichts,
Siehe, es schwindet schon,
Mutter, das Ängstliche,
Das dich beirrte!
Wäre denn je ein Fest,
Wären nicht insgeheim
Wir die Geladenen,
Wir auch die Wirte?
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Gesang der Ungeborenen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
29
Entstehungsjahr
1911–1915
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Gesang der Ungeborenen“ wurde von Hugo von Hofmannsthal verfasst, einem österreichischen Schriftsteller, der von 1874 bis 1929 lebte. Von Hofmannsthal war eine zentrale Figur der Literatur des Fin de Siècle und der Wiener Moderne. Die thematische und stilistische Komplexität des Gedichts entspricht den Merkmalen dieser literarischen Epoche.

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt die ruhige und doch intensive Atmosphäre auf, die durch die Anrede an Vater und Mutter und den Bezug auf das latente menschliche Dasein entsteht.

Auf den Inhalt bezogen, spricht das „lyrische Ich“, das in diesem Fall als Kollektivstimme der noch nicht geborenen Kinder auftritt, sowohl den Vater als auch die Mutter an. Es betont dabei einerseits die Vergänglichkeit der elterlichen Ängste und Unruhen und andererseits die inhärente Rolle der Kinder bei jedem Feiern, bei dem die Kinder ebenso die Gastgeber sind wie die eingeladenen Gäste. Das lyrische Ich versucht, den Erwachsenen zu versichern, dass ihre Sorgen und Ängste vorbei sind oder bald vorbei sein werden und betont gleichzeitig seine eigene Wichtigkeit und Rolle im Leben und in der Gesellschaft.

In Bezug auf die Form des Gedichts ist es ein Oktett mit acht Versen. Die Sprache ist dabei einfacher gehalten und direkter, ohne komplexe Metaphern oder verwirrende Wortspiele, was eine klare und starke Botschaft ermöglicht. Es erzeugt eine sentimentale Stimmung, indem es menschliche Emotionen und Situationen direkt anspricht und dennoch eine gewisse Tiefe behält, die durch die Perspektive der noch nicht geborenen Kinder erzeugt wird.

Zusammengefasst bietet Hofmannsthals „Gesang der Ungeborenen“ eine faszinierende Perspektive auf das menschliche Leben und die Beziehung zwischen Kindern und ihren Eltern. Es bietet eine Quelle der Beruhigung für ängstliche Eltern und betont die inhärente bedeutsame Rolle der Kinder in der Gesellschaft.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Gesang der Ungeborenen“ ist Hugo von Hofmannsthal. 1874 wurde Hofmannsthal in Wien geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1915 entstanden. Der Erscheinungsort ist Leipzig. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Der Schriftsteller Hofmannsthal ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 29 Worte. Die Gedichte „Des alten Mannes Sehnsucht nach dem Sommer“, „Die beiden“ und „Ein Knabe“ sind weitere Werke des Autors Hugo von Hofmannsthal. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Gesang der Ungeborenen“ weitere 40 Gedichte vor.

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