An Philomele von Heinrich Kämpchen

Zum erstenmal nach langen Jahren
Vernahm ich wiederum den Schall,
Den sehnsuchtssüßen, wunderbaren,
Von dir, von dir, Frau Nachtigall.
 
Du hast mir immer noch gefehlet
Im sang- und klangesreichen Mai –
Nun ist der Frühlingswald beseelet
Durch deine Zaubermelodei. –
 
Du bist nun da, du kehrtest wieder
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Zum Heimatwald, der um dich litt –
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Und singst die alten süßen Lieder,
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Und meine Seele singet mit. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „An Philomele“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
62
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Philomele“ wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, der zwischen 1847 und 1912 lebte. Dies platziert das Gedicht in die späte Periode des Realismus in der deutschen Literatur, als auch Einflüsse aus der Romantik vorherrschten. Das Gedicht erzählt von der Rückkehr einer Nachtigall (in der antiken Mythologie „Philomela“ genannt), deren Gesang der Dichter seit Jahren nicht mehr gehört hat.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht einen Eindruck der Ruhe und der freudigen Erwartung, in Kombination mit einer tiefen Naturverbundenheit und Wertschätzung für die Schönheit von Musik und Klang.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich, wie es nach langer Zeit wieder den Gesang der Nachtigall hört. Es drückt dabei seine Sehnsucht und Freude darüber aus, dass die Nachtigall, stellvertretend für den Frühling, wieder zurückgekehrt ist und somit den Wald wieder mit ihrer „Zaubermelodei“ belebt. Dies lässt den Wald, und auch das lyrische Ich selbst, wieder aufleben und mitsingen.

Die Form des Gedichts ist recht einfach gehalten, mit drei Strophen zu jeweils vier Versen. Die Sprache ist klar und bildhaft, mit einem starken Fokus auf auditiven Beschreibungen („Schall“, „sehnsuchtssüßen, wunderbaren“, „Zaubermelodei“). Das lyrische Ich verwendet direkte Anreden („von dir, Frau Nachtigall“), um eine Verbindung zur Nachtigall herzustellen und emotionale Nähe zu erzeugen. Die wiederholten Anreden und direkten Verweise auf die Nachtigall unterstreichen die zentrale Bedeutung des Vogels und seiner Melodien für das lyrische Ich und seine Stimmung.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An Philomele“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Kämpchen. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Im Jahr 1909 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 62 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Gedichte „Am Weinfelder Maar“, „Am goldenen Sonntag“ und „An Annette von Droste-Hülshoff“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Kämpchen. Zum Autor des Gedichtes „An Philomele“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 165 Gedichte vor.

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