Geplapper an Großpapa von Joachim Ringelnatz

„Großpapa, ach, bist du dumm!
Weil du nichts verstehst.
Großpapa, was bist du krumm,
Wenn du gehst!
 
Und du zitterst immerzu
Wie ein Pappelwald.
Großpapa, wann stirbst denn du?
Stirbst du bald?“
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Geplapper an Großpapa“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
32
Entstehungsjahr
1931
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Geplapper an Großpapa“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst, einem deutschsprachigen Schriftsteller und Kabarettisten, der von 1883 bis 1934 lebte. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Gedicht in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts entstand.

Beim ersten Lesen wirkt das Gedicht etwas schockierend und frech, da es aus der Perspektive eines Kindes geschrieben ist, das offen seine Meinung über seinen Großvater äußert. Die direkte Sprache und kritischen Aussagen erzeugen eine starke Wirkung.

Inhaltlich beschäftigt sich das Gedicht mit der Wahrnehmung des Alters und der Sterblichkeit aus der ungewöhnlichen und unschuldigen Perspektive eines Kindes. Das lyrische Ich stellt seinen Großvater als unverständlich, wackelig und sterbensnah dar. Es scheint, dass das kindliche lyrische Ich einfach die körperliche Realität des Alterns beschreibt, wie es sie sieht, ohne die sozialen Konventionen zu berücksichtigen, die normalerweise verhindern würden, dass diese Gedanken so direkt ausgedrückt werden.

Das Gedicht besteht aus zwei vierzeiligen Strophen, die sich auf die körperlichen Merkmale des Großvaters und seinen scheinbaren nahenden Tod konzentrieren. Die Sprache ist einfach und direkt, passend zur kindlichen Perspektive. Der Ausdruck 'Pappelwald' in Vers 6 ist eine Metapher, die die Unsicherheit und Zerbrechlichkeit des Großvaters hervorhebt. Darüber hinaus dient die Wiederholung des Namens 'Großpapa' zur Verstärkung des persönlichen und familiären Kontexts. Die scheinbare Unschuld und Direktheit der kindlichen Stimme kontrastiert stark mit dem ernsten Thema des Alterns und Sterbens, was eine tiefe Wirkung erzeugt.

Insgesamt ist „Geplapper an Großpapa“ ein starkes Gedicht, das die oft unsichtbaren, aber unvermeidlichen Aspekte des Alters und der Sterblichkeit hervorhebt, und dies auf eine Weise tut, die sowohl schockierend als auch tief bewegend ist.

Weitere Informationen

Joachim Ringelnatz ist der Autor des Gedichtes „Geplapper an Großpapa“. Im Jahr 1883 wurde Ringelnatz in Wurzen geboren. 1931 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Bei Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 32 Worte. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „7. August 1929“, „Abendgebet einer erkälteten Negerin“ und „Abermals in Zwickau“. Zum Autor des Gedichtes „Geplapper an Großpapa“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Joachim Ringelnatz

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Joachim Ringelnatz und seinem Gedicht „Geplapper an Großpapa“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Joachim Ringelnatz (Infos zum Autor)

Zum Autor Joachim Ringelnatz sind auf abi-pur.de 560 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.