Genau besehn von Joachim Ringelnatz

Wenn man das zierlichste Näschen
Von seiner liebsten Braut
Durch ein Vergrößerungsgläschen
Näher beschaut,
Dann zeigen sich haarige Berge,
Daß einem graut.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Genau besehn“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
22
Entstehungsjahr
1928
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Genau besehn“ stammt von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller, der von 1883 bis 1934 lebte. Ringelnatz ist vor allem für seine humorvollen und manchmal skurrilen Gedichte bekannt, die oft einen überraschenden Blick auf die Welt bieten. Dieses Gedicht ist wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden, da es in Ringelnatz' aktiver Schreibzeit liegt.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht etwas humorvoll und absurd. Es spielt mit der Vorstellung, wie eine an sich schöne und begehrenswerte Sache sich in etwas weniger Angenehmes verwandeln kann, wenn man sie aus allzu naher Nähe betrachtet.

In einfachen Worten ausgedrückt, erzählt das Gedicht davon, wie das lyrische Ich das Näschen seiner Geliebten durch eine Lupe betrachtet und dabei eine weniger ansprechende Seite entdeckt – nämlich die „haarigen Berge“, sprich Poren oder Härchen, die einem normalerweise verborgen bleiben. Auf einer tieferen Ebene könnte das Gedicht eine Botschaft über Schönheitsideale und die Art und Weise, wie wir die Dinge wahrnehmen, vermitteln. Es erinnert uns daran, dass Perfektion oft eine Frage der Perspektive ist und dass zu genaues Hinschauen manchmal die Illusion zerstören kann.

Was die Form des Gedichts angeht, es besteht aus einer einzigen Strophe von sechs Versen. Das Reimschema ist durchgehend, wobei sich die ersten beiden, die mittleren zwei und die letzten beiden Zeilen reimen (AABBCC). Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt mit einem leichten spielerisch-ironischen Ton. Ringelnatz nutzt eine alltägliche, fast banale Situation, um eine tiefere Wahrheit zu enthüllen, was ein typisches Merkmal seiner Dichtung ist. Das Gedicht spielt auf humorvolle Weise mit der Erwartung des Lesers und endet mit einer überraschenden und etwas grotesken Wendung.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Genau besehn“ ist Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1928 entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne oder Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das 22 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe. Weitere Werke des Dichters Joachim Ringelnatz sind „Abschiedsworte an Pellka“, „Afrikanisches Duell“ und „Alone“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Genau besehn“ weitere 560 Gedichte vor.

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