Geld allein von Joachim Ringelnatz

Wie gut, daß alle einander nicht gleichen.
Wie recht, daß manche es erreichen,
Daß sie eines Tages reich sind.
Wie gut, daß auch diese einander nicht gleich sind.
 
Schlechte Menschen ohne Geist, ohne Geschmack,
Wenn sie noch so reich sind, bleiben nur Pack.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Geld allein“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
43
Entstehungsjahr
1929
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das vorgelegte Gedicht stammt von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller und Maler, der vom späten 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts lebte und arbeitete. Ringelnatz ist besonders für seine humorvollen und sarkastischen Gedichte bekannt.

Das Gedicht mit dem Titel „Geld allein“ entfaltet auf den ersten Blick einen scheinbar paradoxen Standpunkt gegenüber Reichtum und Individualität. Der Inhalt kann als Beobachtung und Bewertung unterschiedlicher Menschen und ihrer Beziehung zum Geld interpretiert werden.

In der ersten Strophe schätzt das lyrische Ich die Unähnlichkeit aller Menschen und freut sich, dass einige von ihnen wohlhabend werden können. Es betont jedoch auch, dass diese reichen Menschen sich ebenfalls nicht gleichen, was auf ihre unterschiedlichen Charaktere und Möglichkeiten zur Verwendung ihres Reichtums hindeutet.

Die zweite Strophe hingegen kritisiert jene Menschen, die trotz ihrer finanziellen Fülle minderwertig bleiben, weil sie an geistiger und ästhetischer Qualität mangeln. Hier scheint das lyrische Ich zu betonen, dass Geld allein nicht ausreicht, um Wert oder Aufrichtigkeit einer Person zu bestimmen.

Hinsichtlich der Form fällt auf, dass das Gedicht eine klare und einfache Struktur aufweist, bestehend aus zwei Strophen mit insgesamt sechs Versen. Die Sprache ist ebenso klar und leicht verständlich. Die Ausdruchsweise des Gedichts ist eher nüchtern und auf den Punkt gebracht, mit gelegentlichen ironischen oder sarkastischen Anklängen, wie etwa in Vers 6.

Abschließend lässt sich sagen, dass Ringelnatz' „Geld allein“ eine kritische Haltung zu Menschen einnimmt, die materielle Reichtümer über geistige und ästhetische Werte stellen. Es ist eine Aufforderung, sowohl auf das Individuum als auch auf die Gesellschaft, finanziellen Reichtum nicht als einzigen Maßstab für Erfolg und Wert zu sehen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Geld allein“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joachim Ringelnatz. Der Autor Joachim Ringelnatz wurde 1883 in Wurzen geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1929 entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Bei Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 43 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 6 Versen. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abgesehen von der Profitlüge“, „Abglanz“ und „Abschied von Renée“. Zum Autor des Gedichtes „Geld allein“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.

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