Die tote Liebe von Conrad Ferdinand Meyer
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Entgegen wandeln wir |
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Dem Dorf im Sonnenkuß, |
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Fast wie das Jüngerpaar |
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Nach Emmaus, |
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Dazwischen leise |
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Redend schritt |
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Der Meister, dem sie folgten, |
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Und der den Tod erlitt. |
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So wandelt zwischen uns |
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Im Abendlicht |
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Unsre tote Liebe, |
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Die leise spricht. |
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Sie weiß für das Geheimnis |
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Ein heimlich Wort, |
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Sie kennt der Seelen |
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Allertiefsten Hort. |
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Sie deutet und erläutert |
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Uns jedes Ding, |
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Sie sagt: So ist's gekommen. |
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Daß ich am Holze hing. |
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Ihr habet mich verleugnet |
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Und schlimm verhöhnt, |
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Ich saß im Purpur, |
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Blutig, dorngekrönt, |
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Ich habe Tod erlitten, |
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Den Tod bezwang ich bald, |
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Und geh in eurer Mitten |
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Als himmlische Gestalt |
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Da ward die Weggesellin |
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Von uns erkannt, |
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Da hat uns wie den Jüngern |
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Das Herz gebrannt. |
Details zum Gedicht „Die tote Liebe“
Conrad Ferdinand Meyer
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116
1825 - 1898
Realismus
Gedicht-Analyse
Conrad Ferdinand Meyer ist der Autor des Gedichtes „Die tote Liebe“. 1825 wurde Meyer in Zürich geboren. Im Zeitraum zwischen 1841 und 1898 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Bei Meyer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 116 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 32 Versen. Conrad Ferdinand Meyer ist auch der Autor für Gedichte wie „Fülle“, „Gespenster“ und „Hirtenfeuer“. Zum Autor des Gedichtes „Die tote Liebe“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 80 Gedichte vor.
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