Gedicht in Bi-Sprache von Joachim Ringelnatz

Ibich habibebi dibich,
Lobittebi, sobi liebib.
Habist aubich dubi mibich
Liebib? Neibin, vebirgibib.
 
Nabih obidebir febirn,
Gobitt seibi dibir gubit.
Meibin Hebirz habit gebirn
Abin dibir gebirubiht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Gedicht in Bi-Sprache“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
27
Entstehungsjahr
1928
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Gedicht in Bi-Sprache“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettisten, der von 1883 bis 1934 lebte. Er ist bekannt für seine humorvollen und teilweise satirischen Gedichte. Die Themenauswahl und der besondere Sprachgebrauch des Autors deuten darauf hin, dass das Gedicht während der Weimarer Republik (1918 - 1933) entstanden ist, einer Zeit, in der Ringelnatz seine produktivsten Jahre hatte.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht vielleicht verwirrend, weil es in einer Art Geheimsprache, der sogenannten „Bi-Sprache“, verfasst ist. Bei dieser Art des Schreibens wird nach jedem Konsonanten ein „bi“ eingefügt, was dazu führt, dass die Worte deformiert klingen, aber dennoch erkennbar bleiben. Die Syntax und Grammatik bleiben unverändert, sodass das Gedicht trotz der Verfremdung verständlich bleibt.

Der Inhalt des Gedichts ist eine Liebeserklärung, in der das lyrische Ich seine Gefühle für eine andere Person offenbart und gleichzeitig Fragen über die Gegenseitigkeit dieser Gefühle stellt. Es deuten die Zeilen auf eine unerwiderte Liebe hin, womit das lyrische Ich eine Melancholie und noch unerfüllte Sehnsucht ausdrückt. Die letzte Strophe könnte auch als ein Abschied gedeutet werden.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit je vier Versen. Jeder Vers besteht aus einem Satz, der jedoch durch die Verwendung der Bi-Sprache stark verlängert wird. Die normale Satzstruktur und der Rhythmus des Gedichts werden dadurch unterbrochen und das Lesen und Verstehen erschwert. Die Sprache des Gedichts ist einfach, die Botschaft dahinter jedoch komplex. Der künstliche Sprachfilter unterstreicht die Emotionen und das innere Chaos des lyrischen Ich, das mit seinen unerwiderten Gefühlen zu kämpfen hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Joachim Ringelnatz mit seinem „Gedicht in Bi-Sprache“ eine universelle Botschaft der Liebe in eine humorvolle und kreative Form gebracht hat. Das Gedicht verbindet das Leichte mit dem Schwermütigen und zeigt, wie Sprache sowohl zur Verschlüsselung als auch zur Offenbarung von Gefühlen genutzt werden kann.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Gedicht in Bi-Sprache“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joachim Ringelnatz. Im Jahr 1883 wurde Ringelnatz in Wurzen geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1928 entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 27 Worte. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abendgebet einer erkälteten Negerin“, „Abermals in Zwickau“ und „Abgesehen von der Profitlüge“. Zum Autor des Gedichtes „Gedicht in Bi-Sprache“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.

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