Geburtstagsgruß von Joachim Ringelnatz

Ach wie schön, daß Du geboren bist!
Gratuliere uns, daß wir Dich haben,
Daß wir Deines Herzens gute Gaben
Oft genießen dürfen ohne List.
 
Deine Mängel, Deine Fehler sind
Gegen das gewogen harmlos klein.
Heute nach vierzig Jahren wirst Du sein:
Immer noch ein Geburtstagskind.
 
Möchtest Du: nie lange traurig oder krank
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Sein. Und: wenig Häßliches erfahren. –
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Deinen Eltern sagen wir unseren fröhlichen Dank
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Dafür, daß sie Dich gebaren.
 
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Gott bewinke dir
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Alle Deine Schritte;
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Ja, das wünschen wir,
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Deine Freunde und darunter (bitte)
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Dein
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Geburtstagsgruß“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
17
Anzahl Wörter
85
Entstehungsjahr
1928
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das präsentierte Gedicht ist von Joachim Ringelnatz, einem Figur der deutschen Literatur, bekannt für seine humorvollen und satirischen Werke, die zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlicht wurden.

Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht als ausgesprochen feierlicher und freudiger Anlass, nämlich als Geburtstagsgruß. Es enthält viele positive Affirmationen und Wünsche für das Geburtstagskind.

Vom Inhalt her besteht das Gedicht aus mehreren Aspekten: die Dankbarkeit dafür, dass das Geburtstagskind geboren wurde und weiterhin vorhanden ist, die Akzeptanz des Individuums mit all seinen Fehlern und Mängeln, die Wertschätzung der guten Taten und Gefühle, die das Geburtstagskind teilt, und schließlich Wünsche des lyrischen Ichs für die Zukunft des Geburtstagskinds. Dabei deutet das lyrische Ich auf eine tiefe Zuneigung und Verbundenheit mit dem Geburtstagskind hin.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen. Die ersten drei Strophen haben jeweils vier Verse, während die letzte Strophe aus fünf Versen besteht. Die Verse sind nicht durch Reime verbunden und die Strophen ändern ihren Fokus, was es eher zu einem freien Gedicht macht. Einige Zeilen beginnen mit einer direkten Adressierung in Form von Pronomen „Dein“ oder „Du“.

Sprachlich handelt es sich um eine sehr direkte und einfache Ausdrucksweise, die leicht verständlich ist. Ringelnatz's Auswahl der Worte und sein Ausdrucksstil verleihen dem Gedicht einen warmen, positiven Ton. Es gibt keine komplizierten Metaphern oder schwer zu deutenden Versschlüsselungen, was das Gedicht zugänglich und unmissverständlich für das Geburtstagskind und andere Leser macht.

Insgesamt ist das Gedicht ein starker Ausdruck von Zuneigung und Wertschätzung, eingebettet in den Rahmen eines Geburtstagsgrußes. Man kann es als Ausdruck dessen sehen, was Freundschaft und Wertschätzung in einfachen Worten und Gedanken ausdrücken können.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Geburtstagsgruß“ des Autors Joachim Ringelnatz. Geboren wurde Ringelnatz im Jahr 1883 in Wurzen. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1928. In Berlin ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 17 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 85 Worte. Die Gedichte „Abglanz“, „Abschied von Renée“ und „Abschiedsworte an Pellka“ sind weitere Werke des Autors Joachim Ringelnatz. Zum Autor des Gedichtes „Geburtstagsgruß“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 560 Gedichte vor.

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