An Mignon von Johann Christoph Ludwig Thilo

Im Herbst, in heitrer Abendstille,
Da trugen sie zur Gruft hinab
Die theuren Reste deiner Hülle
Und senkten sie ins dumpfe Grab.
Und deine Mitgespielen sangen
Im Mädchen und im Jünglings-Chor;
Dann kehrten sie mit nassen Wangen
Still wieder in das Leben vor.
Du selbst erwachest bald vom Schlummer,
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Dann öfnet sich der frische Blick,
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Und der verschmähten Liebe Kummer
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Versinkt ins öde Grab zurück.
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Du rettest froh die heil’gen Gluthen
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Die dein verkanntes Herz durchwallt,
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Aus diesen kalten Lebensfluthen
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In die verklärte Lichtgestalt.
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Auch meinen Leib hat bald der Kummer,
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Wie einst den deinigen zernagt,
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Ich schlafe fest den Todesschlummer,
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Bis mir das beßre Leben tagt.
 
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Dann find’ ich dort an deinem Herzen
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Des wärmsten Mitgefühles Glück,
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In Wehmuth lösen meine Schmerzen
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In Thränen sich der Sehnsucht Blick.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „An Mignon“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
130
Entstehungsjahr
1799
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Mignon“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Christoph Ludwig Thilo. Im Jahr 1775 wurde Thilo geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1799 zurück. Der Erscheinungsort ist Tübingen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 130 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Ein weiteres Werk des Dichters Johann Christoph Ludwig Thilo ist „Das Grab“. Zum Autor des Gedichtes „An Mignon“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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