Fülle von Conrad Ferdinand Meyer

Genug ist nicht genug! Gepriesen werde
Der Herbst! Kein Ast, der seiner Frucht entbehrte!
Tief beugt sich mancher allzureich beschwerte,
Der Apfel fällt mit dumpfem Laut zur Erde.
 
Genug ist nicht genug! Es lacht im Laube!
Die Pfirsche hat dem Munde zugewunken!
Ein helles Zechlied summt die Wespe trunken –
Genug ist nicht genug! – um eine Traube.
 
Genug ist nicht genug! Mit vollen Zügen
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Schlürft Dichtergeist am Borne des Genußes,
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Das Herz, auch es bedarf des Ueberflußes,
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Genug kann nie und nimmermehr genügen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Fülle“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
82
Entstehungsjahr
1882
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht wurde von Conrad Ferdinand Meyer verfasst, einem der prominenten Vertreter der literarischen Epoche des Realismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Beim ersten Lesen erweckt das Gedicht einen Eindruck der Fülle und Hingabe an Naturbeobachtungen. Es bietet lebendige und sinnliche Beschreibungen von Früchten und Natur in einer herbstlichen Landschaft. Es scheint eine tiefe Wertschätzung und eine hingebungsvolle Freude an der Natur mit ihren Gaben zu geben und betont dabei das Gefühl, dass „genug nie genug ist“.

Inhaltlich scheint das lyrische Ich die Überfluss der Fülle zu betonen und dem Leser zu sagen, dass es immer Raum für mehr gibt. In jeder Strophe wiederholt das lyrische Ich, dass „genug nicht genug ist“ und lobt den Überfluss der Natur in den Gaben des Herbstes. Es deutet an, dass sowohl der physische Aspekt (wie die Fülle der Früchte) als auch der mehr abstrakte geistige oder künstlerische Aspekt, repräsentiert durch den „Dichtergeist“, immer mehr Fuß fassen können.

Formal besteht das Gedicht aus drei Vierzeilern, was eine klassische, geordnete Struktur ermöglicht. Sprachlich ist das Gedicht eher unkompliziert und leicht verständlich, obwohl es einige Metaphern und bildhafte Ausdrücke enthält. Das Gedicht nutzt den wiederholten Ausruf „Genug ist nicht genug!“ als eine Art Refrain, um seine zentralen Ideen zu vermitteln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Fülle“ von Conrad Ferdinand Meyer die Fülle und den Überfluss der Natur zelebriert und dabei zeigt, dass es immer mehr zu entdecken und zu schätzen gibt. Dies wird sowohl durch die sinnlichen Beschreibungen der Natur als auch durch die Betonung von Mehrheit und Überfluss auf physischer und geistiger Ebene erreicht.

Weitere Informationen

Conrad Ferdinand Meyer ist der Autor des Gedichtes „Fülle“. Im Jahr 1825 wurde Meyer in Zürich geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1882 entstanden. Der Erscheinungsort ist Leipzig. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Meyer ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 82 Worte. Der Dichter Conrad Ferdinand Meyer ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Füße im Feuer“, „Gespenster“ und „Hirtenfeuer“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Fülle“ weitere 80 Gedichte vor.

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