Frühlingstrauer von Heinrich Kämpchen
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Wenn der Frühling wiederkehret, |
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Bringt er Blumen ohne Zahl, |
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Eine Blume kehrt nicht wieder, |
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Kommt der Lenz auch tausendmal. |
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Diese eine holde Blume, |
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Die der rauhe Nord geknickt, |
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War mein Lieb, mein schön’res Leben, |
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Das der Himmel mir geschickt. |
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Tausend bunte Blumenaugen |
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Leuchten in der Sonne Pracht, |
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Meine arme süße Blume |
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Schlummert in der Todesnacht. |
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Wenn die andern Blumen sterben, |
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Weckt sie neu der Frühlingsstrahl, |
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Meine Blume kehrt nicht wieder, |
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Kommt der Lenz auch tausendmal. |
Details zum Gedicht „Frühlingstrauer“
Heinrich Kämpchen
4
16
76
1909
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Frühlingstrauer“ wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Dichter, der von 1847 bis 1912 lebte. Dieses Gedicht ist also dem 19. bzw. frühem 20. Jahrhundert zuzuordnen.
Auf den ersten Blick entsteht der Eindruck, dass es sich um ein melancholisches Gedicht handelt, das mit der Metapher der ewig wiederkehrenden, aber doch verlorenen Blume die Sehnsucht und den Schmerz über einen Verlust zum Ausdruck bringt.
Inhaltlich beschreibt dieses Gedicht die Trauer des lyrischen Ichs über eine verlorene „Blume“, die trotz der Freude und Schönheit, welche der frühlingshafte Neubeginn in der Natur verspricht, nicht zurückkehrt. Die spezielle „Blume“ repräsentiert eine geliebte Person, die das lyrische Ich verloren hat („War mein Lieb, mein schön’res Leben“). Alle anderen Blumen kehren mit dem Frühling zurück, diese eine jedoch nicht - sie bleibt für immer in der „Todesnacht“.
Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit je vier Versen. Es ist klar strukturiert und weist eine eingängige, melodische Sprache auf. Besonders markant ist der Gebrauch des Motivs der „Blume“, die die verlorene Geliebte symbolisiert, sowie der wiederholte Verweis darauf, dass diese „Blume“ nicht wiederkehrt, ungeachtet des wiederkehrenden Frühlings.
Die Stimmung des Gedichts ist von einer melancholischen Tristesse geprägt, die sich in dem wiederholten Verweis auf den unwiederbringlichen Verlust widerspiegelt. Die Farbigkeit und Lebendigkeit des Frühlings, der üblicherweise mit Neubeginn und frischer Lebensfreude assoziiert wird, steht im starken Kontrast zu der Erinnerung an die „Blume“, deren Abwesenheit umso prominenter wird, je strahlender die Pracht der anderen Blumen ist. So bringt der Dichter die tiefe Trauer und Sehnsucht des lyrischen Ichs eindrücklich zum Ausdruck.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Frühlingstrauer“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Kämpchen. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1909. Der Erscheinungsort ist Bochum. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 76 Worte. Die Gedichte „Am Rhein“, „Am Weinfelder Maar“ und „Am goldenen Sonntag“ sind weitere Werke des Autors Heinrich Kämpchen. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Frühlingstrauer“ weitere 165 Gedichte vor.
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Zum Autor Heinrich Kämpchen sind auf abi-pur.de 165 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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