Frohe, sich besinnende Stunde von Joachim Ringelnatz

Mein Magen knurrt
Wie Ferngewitter grollen.
Die Katze schnurrt.
Was wohl solche Geräusche wollen?
 
Ich habe Geld. Ich habe Appetit.
Ich bin gesund und hab die Lust im Herzen,
Mit meiner Frau ganz kindisch dumm zu scherzen,
Auch wenn die seriöse Welt zusieht.
 
Ich brauche kein Klistier.
10 
Und was mir Freunde tun und sagen — —
11 
Oh, ist Gott gut zu mir!
12 
Wie soll ich das ertragen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Frohe, sich besinnende Stunde“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
65
Entstehungsjahr
1932
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Frohe, sich besinnende Stunde“ stammt von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettisten, der vor allem für seine komischen und absurden Texte bekannt ist. Ringelnatz' Schaffenszeit erstreckt sich von den frühen 1920er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 1934.

Beim ersten Lesen des Gedichts hinterlässt es einen humorvollen und gleichzeitig nachdenklichen Eindruck. Das lyrische Ich reflektiert seine eigenen Wahrnehmungen und Emotionen und betrachtet diese mit einer Ironie, die typisch für das Werk von Ringelnatz ist.

Der Inhalt des Gedichts handelt von den Freuden des Alltags und der Zufriedenheit, die das lyrische Ich empfindet, trotz der Unvollkommenheiten des Lebens. Insbesondere wird auf den Hunger, die Freude am Spiel mit der Ehefrau, den Besitz von Geld und die Freundschaft eingegangen. Im letzten Vers drückt das lyrische Ich seine Dankbarkeit gegenüber Gott aus und stellt die rhetorische Frage, wie es all das Glück ertragen soll.

In diesem Gedicht verwendet Ringelnatz eine simple und verständliche Sprache. Er benutzt konkrete Bilder wie das dankbare Schnurren einer Katze oder das Grollen des Ferngewitters. Die Strophen sind kurz und bestehen jeweils aus vier Versen. Der Rhythmus ist schlicht und unaufgeregt, was gut zur zufriedenen Grundstimmung des Gedichts passt. Die humorvollen und ironischen Passagen dienen dazu, die Aussagen zu relativieren und dem Gedicht eine absurde Note zu verleihen.

Insgesamt lässt sich das Gedicht als ein Ausdruck von Dankbarkeit und Zufriedenheit interpretieren, gemischt mit einer guten Portion Humor und Selbstironie. Es zeigt, dass Glück oft in den kleinen Dingen des Alltags zu finden ist und dass man diese bewusst wahrnehmen und schätzen sollte.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Frohe, sich besinnende Stunde“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joachim Ringelnatz. Der Autor Joachim Ringelnatz wurde 1883 in Wurzen geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1932 entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Moderne oder Expressionismus zu. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 65 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Joachim Ringelnatz sind „Abglanz“, „Abschied von Renée“ und „Abschiedsworte an Pellka“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Frohe, sich besinnende Stunde“ weitere 560 Gedichte vor.

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