Der Kampf der Leidenschaften von Franz Grillparzer

1	Ha! welch unnennbare Gefühle
2	Durchströmen meine Brust!
3	Es paart im schrecklichen Gewühle
4	Verzweiflung sich mit Lust.
5	Ha! welch ein Chaos nun in meinem Herzen
6	Mein Innerstes durchbebt!
7	Wie unter nie gefühlten Schmerzen
8	Die Brust sich stöhnend hebt!
9	Wie wenn in Lybiens grausen Wüsten,
10	Im glühend heißen Sand,
11	Sich gattend ein Paar Schlangen nisten,
12	Verderbend Flur und Land.
13	Wenn dann in fröhlichem Getümmel
14	Sich Schlang an Schlange schmiegt,
15	Und nun in scheußlichem Gewimmel
16	Die Brut im Neste liegt.
17	So windet glimmend sich zusammen
18	Der Leidenschaften Wut,
19	Doch endlich sprüht der Funke Flammen
20	Und übrall tobt die Glut.
21	Nur du kannst diese Flamme dämpfen,
22	O Hoffnung, nur dein Strahl
23	Kann die Verzweifelung bekämpfen
24	Und lindern meine Qual.

Details zum Gedicht „Der Kampf der Leidenschaften“

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Kampf der Leidenschaften“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Franz Grillparzer. Geboren wurde Grillparzer im Jahr 1791 in Wien. 1806 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier oder Realismus zuordnen. Bei Grillparzer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 115 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Franz Grillparzer ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Wunderbrunnen“, „Entsagung“ und „Vorzeichen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Kampf der Leidenschaften“ weitere 300 Gedichte vor.

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