Freundliche Nähe von Otto Ernst

Geliebter Menschen traute Nähe
Ist wie der Quelle ferner Sang,
Der leis herüberklingt vom Garten
Den schönen Sommertag entlang,
 
Ist wie ein frischer Duft vom Walde,
Den laue Winde hergeweht
Und der von früh bis spät uns labend
Und läuternd duch die Seele geht. –
 
Oft hör’ ich dich im Hause schalten,
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Geliebtes Weib; durch Tür und Wand
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Vernehm’ ich fernes Lachen, Singen,
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Und hör’ ich rauschen dein Gewand;
 
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Mir ist, als fühlt’ ich deine Lippen
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Wie Tau auf meiner Wange ruhn:
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Mein Haupt umschwebt ein selig Glänzen,
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Und Segen ruht auf meinem Tun. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Freundliche Nähe“

Autor
Otto Ernst
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
93
Entstehungsjahr
1907
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Freundliche Nähe“ ist von Otto Ernst, einem deutschen Schriftsteller, der zwischen 1862 und 1926 gelebt hat. Diese zeitliche Einordnung und die entsprechende historische, gesellschaftliche und literarische Entwicklung können einen Einfluss auf die Interpretation des Gedichtes haben.

Mein erster Eindruck von dem Gedicht ist, dass es eine warme und liebevolle Botschaft vermittelt. Es scheint ein hohes Maß an Zuneigung und Dankbarkeit für den Einfluss einer geliebten Person auf das Leben des lyrischen Ichs zu zeigen.

Zum Inhalt: Im Gedicht geht es um die tief empfundene Liebe, die das lyrische Ich für eine nahestehende Person, in diesem Fall ein geliebtes Weib, verspürt. Das lyrische Ich vergleicht die Nähe dieser Person mit der beruhigenden und schön klingenden Musik einer Quelle und einem erfrischenden Duft aus dem Wald, der die Seele läutert. Es hört das Lachen und Singen der geliebten Person durch die Wände des Hauses und empfindet dies als etwas Positives und Bereicherndes. Die Nähe der geliebten Person wird auch körperlich spürbar, als würde sie das lyrische Ich sanft berühren.

In Bezug auf die Form und die Sprache des Gedichts: Das Gedicht besteht aus vier Strophen, jede mit vier Versen. Die Verse sind nicht gereimt und weisen einen freien Rhythmus auf. Die Sprache ist bildhaft und emotional. Otto Ernst verwendet Metaphern und Vergleiche, um das Gefühl der Nähe und die Einwirkung der geliebten Person auf das lyrische Ich zu illustrieren.

Insgesamt drückt das Gedicht eine tiefe Empfindung von Liebe und Dankbarkeit aus und vermittelt eine Atmosphäre von Geborgenheit, Zufriedenheit und Frieden, die sich in der erhabenen und naturnahen Sprache widerspiegeln. Es zeigt die positiven Auswirkungen der Nähe geliebter Menschen auf unser Wohlbefinden und unsere Stimmung.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Freundliche Nähe“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Otto Ernst. Ernst wurde im Jahr 1862 in Ottensen bei Hamburg geboren. 1907 ist das Gedicht entstanden. In Leipzig ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 93 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Aus einer Nacht“, „Ausflug“ und „Blühendes Glück“ sind weitere Werke des Autors Otto Ernst. Zum Autor des Gedichtes „Freundliche Nähe“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 64 Gedichte vor.

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