Frau Wirthin, nehmt die Kreide von Robert Burns
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Frau Wirthin nehmt die Kreide, |
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Die Nacht geht schon zur Scheide; |
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Ihr seid betrunken fürchterlich |
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Und nüchtern bin nur ich. |
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Hey tutti taity |
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Hey tutti taity |
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Versteht Ihr mich? – |
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Ihr seid sternenhagelvoll, |
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Ihr seid sternenhagelvoll, |
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Säng’ ein lustig Lied Euch wohl, |
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Doch Ihr seid zu voll! |
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Ich kann steh’n noch ohne Müh’; |
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Kinder, Ihr verlaßt mich nie! |
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Gott, erhalt’ den König, Jungens, |
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Und die ganze Compagnie! |
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Hey tutti taity, |
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Hey tutti taity – |
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Nicht wahr? Und wie? |
Details zum Gedicht „Frau Wirthin, nehmt die Kreide“
Robert Burns
3
18
77
nach 1775
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Frau Wirthin, nehmt die Kreide“ ist von dem Autor Robert Burns, der im Zeitraum von 25. Januar 1759 bis 21. Juli 1796 lebte. Damit lässt sich das Werk in die Epoche der Aufklärung und beginnenden Romantik einordnen.
Der erste Eindruck des Gedichts deutet auf eine lockere, gesellige Atmosphäre hin, in der ein gewisser humorvoller Ton mitschwingt. Es lässt sich annehmen, dass die Situation in einer Schenke spielt, da das lyrische Ich sich an eine Frau Wirthin wendet.
Inhaltlich geht es in dem Gedicht darum, dass die Frau Wirthin und anscheinend weitere Anwesende stark betrunken sind. Das lyrische Ich scheint der einzige Nüchterne und möchte dass die Gastwirtin die Kreide nimmt, was darauf hindeutet, dass sie den Konsum der Anwesenden auf einer Tafel notiert, um diese später abzurechnen. Weiterhin deutet das lyrische Ich darauf hin, dass es gerne ein Lied singen würde, aber das Ausmaß an Trunkenheit der anderen dies verhindert.
Die Form und Sprache des Gedichts sind eher salopp und unkonventionell. Dies wird durch den Ausruf „Hey tutti taity“ unterstrichen, der einer volkstümlichen Liedtradition zu entstammen scheint und die fröhliche, ausgelassene Atmosphäre unterstreicht. Der absichtlich unvollkommene Reim und die Variation in der Anzahl der Verse innerhalb der Strophen tragen ebenfalls zur lockeren Wirkung bei. Insgesamt entsteht ein Bild einer frohen, ausgelassenen Gesellschaft, in der das lyrische Ich die Führung übernimmt und den anderen auf humorvolle Weise ihren Zustand vor Augen führt. Trotz der kritischen Beobachtung bleibt der Ton des lyrischen Ichs liebevoll und einfühlend.
Weitere Informationen
Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Frau Wirthin, nehmt die Kreide“. 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. Zwischen den Jahren 1775 und 1796 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 77 Worte. Die Gedichte „An Mary im Himmel“, „An die Waldlerche“ und „An einen Kuß“ sind weitere Werke des Autors Robert Burns. Zum Autor des Gedichtes „Frau Wirthin, nehmt die Kreide“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 101 Gedichte vor.
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- Daß das Weib sich nicht beklage
Zum Autor Robert Burns sind auf abi-pur.de 101 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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