An M. zum Einzug in Berlin von Joachim Ringelnatz

Morgen, wenn du einfährst in Berlin,
Bin ich da,
Denk ich an die Scharen von Staren
Die nach Afrika ziehn.
 
Sorgenmürbe bist du nachts gefahren.
Einer Sommermorgensonne möcht ich gleichen,
Wenn du mir die lieben Hände reichen
Wirst. —
 
Willkommen in Berlin! Und gib
10 
Alle Koffer mir zum Tragen.
 
11 
Neue Heimat läßt mich neu dir sagen:
12 
So wie dich hab ich kein andres lieb.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „An M. zum Einzug in Berlin“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1932
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

„An M. zum Einzug in Berlin“ ist ein Gedicht von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettist, der in der Weimarer Republik aktiv war und im Jahr 1934 verstarb. Somit kann man das Gedicht zeitlich in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts einordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr persönlich und emotional. Es reflektiert Gefühle der Sehnsucht, Liebe und Freude und spricht mit warmer, herzlicher Sprache zu einer geliebten Person, die nach Berlin zieht.

Im Gedicht erwartet das lyrische Ich eine Person (vermutlich eine geliebte Person), die in Berlin eintrifft. Er vergleicht die Ankunft dieser Person metaphorisch mit dem Ziehen von Staren nach Afrika und zeigt damit einerseits die Bedeutung und das besondere Ereignis dieses Eintreffens auf. Andererseits drückt das lyrische Ich auch die Sehnsucht und das Vermissen aus, indem es die Fahrt der Person als mühsam und ermüdend beschreibt. Schließlich heißt das lyrische Ich die Person willkommen und zeigt sein Engagement und seine Liebe, indem es anbietet, alle Koffer zu tragen. Abschließend drückt es seine tiefe Zuneigung und Liebe aus, indem es sagt, dass es niemanden anderen so sehr liebt.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit unterschiedlicher Länge und Versanzahl. Die Sprache ist sehr bildhaft und metaphorisch, was durch den Vergleich der Einreise mit dem Vogelzug oder den Wunsch, der Sonne des Sommermorgens zu gleichen, deutlich wird. Insgesamt ist der Stil eher schlicht und persönlich mit einer klaren und einfachen Wortwahl. Diese Einfachheit und Direktheit unterstreichen die genuine Emotion und Ehrlichkeit der Gefühle des lyrischen Ichs, was das Gedicht insgesamt sehr eindringlich und einprägsam macht. Die Anrede „M.“ am Anfang des Gedichts lässt eine direkte Kommunikation und eine gezielte Ansprache an eine bestimmte Person zu und schafft eine intime Atmosphäre.

Weitere Informationen

Joachim Ringelnatz ist der Autor des Gedichtes „An M. zum Einzug in Berlin“. Der Autor Joachim Ringelnatz wurde 1883 in Wurzen geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1932 entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 63 Worte. Die Gedichte „Afrikanisches Duell“, „Alone“ und „Alte Winkelmauer“ sind weitere Werke des Autors Joachim Ringelnatz. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An M. zum Einzug in Berlin“ weitere 560 Gedichte vor.

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