Fluch von Ada Christen

Ein Liebesfluch hat Euer Band gewoben,
Mit Reuethränen ist es heiß benetzt;
Ob auch des Lebens Stürme trennend toben,
Ob Elend geißelnd auseinanderhetzt,
Ob Ihr verachtet oder glückgehoben,
Ob Zorn, ob Rachelust die Brust zerfetzt,
Ob Ihr zu hassen frevelnd mögt geloben:
Der alte Fluch besiegt Euch doch zuletzt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Fluch“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
1870
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Fluch“ wurde von Ada Christen, einer österreichischen Schriftstellerin und Dichterin, geschrieben. Christen lebte von 1839 bis 1901, das zeigt uns, dass sie in der literarischen Epoche des Realismus und nachfolgenden Jahrzehnten aktiv war.

Das erste Empfinden nach dem Lesen des Gedichts ist düster und ernst. Der Titel „Fluch“ und Worte wie „Reuethränen“, „Elend“, „verachtet“, „Zorn“ und „Rachelust“ erzeugen eine schwere und dunkle Atmosphäre.

Das Gedicht beschreibt das Bild einer Beziehung, die durch einen „Liebesfluch“ definiert ist. Das lyrische Ich spricht dabei eine Art Warnung oder Prophezeiung aus, dass trotz aller möglichen Erlebnisse und Emotionen - ob Stürme des Lebens, Armut, Verachtung, Glück, Wut oder Rachsucht - dieser Fluch letztendlich das Schicksal der Liebenden bestimmt.

Inhaltlich scheint das lyrische Ich also auf die Unvermeidbarkeit und Verbindlichkeit eines Fluches hinzuweisen, der auf der Liebe zwischen zwei Menschen liegt. Es impliziert eine gewisse Tragik und Schwere in dieser Liebe, die durch den Fluch charakterisiert wird und allen Widrigkeiten des Lebens standhalten muss.

Das Gedicht besteht aus einer Strophe mit acht Versen. Sie folgt keinem direkten Reimschema, was das freie und fließende Gefühl der Prophezeiung unterstützt, die das lyrische Ich ausspricht. Auch die Sprache des Gedichts ist dramatisch und schwere, sie reflektiert die dunkle Thematik und das Gefühl der Unausweichlichkeit, das den Fluch umgibt.

Es ist wichtig anzumerken, dass Ada Christen eine unkonventionelle Schriftstellerin ihrer Zeit war. Sie widmete ihr Werk meist den Leiden von Frauen und marginalisierten Gruppen und prägende Elemente ihrer eigenen traurigen Lebensgeschichte fließen oft in ihre Texte ein. Daher kann dieses Gedicht möglicherweise auch als Metapher für die Unterdrückung und das Leiden gedeutet werden, das viele Frauen in dieser Zeit erfahren haben könnten.

Weitere Informationen

Die Autorin des Gedichtes „Fluch“ ist Ada Christen. Im Jahr 1839 wurde Christen in Wien geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1870. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 49 Worte. Ada Christen ist auch die Autorin für das Gedicht „Auf Ruinen“, „Auf dem Meere“ und „Auf den Bergen“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Fluch“ weitere 81 Gedichte vor.

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