Fliegerleute von Joachim Ringelnatz
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Vielleicht wird sich das später ändern. |
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Auch ist es vielleicht in verschiedenen Ländern |
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Anders. Doch wie das in Deutschland heute |
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Liegt, muß ich sagen: Die Fliegerleute, |
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Piloten, Bordmonteure, Flugleiter, |
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Bezirksleiter, Funker und so weiter, |
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Auch die im Büro und der luftige Boy |
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Sind goldige Kerls. – Ihnen Gutes! Ahoi! |
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Nur ehrliche Leistung bringt nach der Ferne |
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Durch Wetter und Wogen ein Schiff. |
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Doch bei der Luftfahrt kommt die moderne |
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Weltmännische Bildung hinzu und der Schliff. |
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Humorvoll und kühn, sich beherrschend, bescheiden –. |
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Heraus ohne Schmeichelei: |
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Ich mag diese Kerls leiden. |
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Ihre Welt ist noch frei. |
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So, wie sie sind, und dort, wo sie sind, |
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Wehn alle Flaggen und ein guter Wind. |
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Wie wohl das heute tut. |
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Prost Fliegerleute, ich denke an euch! |
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Ändert euch nicht. Ich schwenke vor euch |
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Meinen Hut. |
Details zum Gedicht „Fliegerleute“
Joachim Ringelnatz
4
22
129
1928
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts ist Joachim Ringelnatz, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebte und schrieb. Dementsprechend ist das Gedicht in der Zeit der Weimarer Republik oder frühen Nazi-Ära zu verorten, einer Zeit, in der die Luftfahrt noch eine relative Neuheit und voller Abenteuerlust und Aufregung war.
Auf den ersten Blick bietet das Gedicht eine Art Hommage oder Loblied auf das Berufsbild der Fliegerleute - diejenigen, die am frühen Aufbau und Betrieb der Luftfahrt beteiligt waren. Es hat einen positiven und anerkennenden Ton.
Inhaltlich preist das lyrische Ich die Fliegerleute für ihre Qualitäten und Errungenschaften. Es scheint, dass es ihre ehrlichen Leistungen, Mut, Unabhängigkeit, Weltmännische Bildung und ihren modernen, humorvollen Charakter bewundert. Es äußert den Wunsch, dass sie sich nicht ändern, was das Gefühl von Respekt, Bewunderung und vielleicht auch ein bisschen Wehmut beinhaltet.
In Bezug auf die Form ist das Gedicht in vier unregelmäßigen Strophen mit wechselnden Verszahlen organisiert. Die Sprache ist direkt und einfach, aber sie enthält auch bildhafte Ausdrücke, die die modernen und aufregenden Aspekte des Fliegens vermitteln. Es gibt kein festes Metrum oder Reimschema, was es relativ frei und ungezwungen wirken lässt, passend zum Thema des freien, unabhängigen Lebens der Fliegerleute.
Die Wortwahl und die Thema des Gedichts könnten auch die Faszination des Autors für die Technik und das moderne Leben seiner Zeit reflektieren. Er scheint die Vorstellung zu genießen, dass die Menschen durch Technik und Wissen neue Höhen erreichen können. Aber zur gleichen Zeit hat das Gedicht auch ein Gefühl von Nostalgie, als würde das lyrische Ich eine vergangene Ära der Aufregung und Abenteuerlust bewundern, die es hofft, dass sie erhalten bleibt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Fliegerleute“ ist Joachim Ringelnatz. 1883 wurde Ringelnatz in Wurzen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1928. Erschienen ist der Text in Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Der Schriftsteller Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 22 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 129 Worte. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abgesehen von der Profitlüge“, „Abglanz“ und „Abschied von Renée“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Fliegerleute“ weitere 560 Gedichte vor.
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Zum Autor Joachim Ringelnatz sind auf abi-pur.de 560 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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