Fink und Frosch von Wilhelm Busch

Auf leichten Schwingen frei und flink
Zum Lindenwipfel flog der Fink
Und sang an dieser hohen Stelle
Sein Morgenlied so glockenhelle.
 
Ein Frosch, ein dicker, der im Grase
Am Boden hockt, erhob die Nase,
Strich selbstgefällig seinen Bauch
Und denkt: Die Künste kann ich auch.
 
Alsbald am rauhen Stamm der Linde
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Begann er, wenn auch nicht geschwinde,
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Doch mit Erfolg, emporzusteigen,
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Bis er zuletzt von Zweig zu Zweigen,
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Wobei er freilich etwas keucht,
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Den höchsten Wipfelpunkt erreicht
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Und hier sein allerschönstes Quacken
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Ertönen läßt aus vollen Backen.
 
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Der Fink, dem dieser Wettgesang
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Nicht recht gefällt, entfloh und schwang
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Sich auf das steile Kirchendach.
 
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Wart, rief der Frosch, ich komme nach.
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Und richtig ist er fortgeflogen,
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Das heißt, nach unten hin im Bogen,
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So daß er schnell und ohne Säumen,
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Nach mehr als zwanzig Purzelbäumen,
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Zur Erde kam mit lautem Quack,
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Nicht ohne großes Unbehagen.
 
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Er fiel zum Glück auf seinen Magen,
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Den dicken weichen Futtersack,
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Sonst hätt er sicher sich verletzt.
 
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Heil ihm! Er hat es durchgesetzt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.9 KB)

Details zum Gedicht „Fink und Frosch“

Anzahl Strophen
7
Anzahl Verse
30
Anzahl Wörter
167
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Fink und Frosch“ ist Wilhelm Busch. Geboren wurde Busch im Jahr 1832 in Wiedensahl. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1848 und 1908. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 167 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 30 Versen mit insgesamt 7 Strophen. Weitere Werke des Dichters Wilhelm Busch sind „Abschied“, „Ach, ich fühl es! Keine Tugend“ und „Ach, wie geht’s dem Heilgen Vater“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Fink und Frosch“ weitere 209 Gedichte vor.

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