Finis! von Ada Christen

O, wende ab Dein Angesicht,
Das thränenfeuchte, schmerzenbleiche,
Die Thränen wecken Todte nicht,
Und Du knieest hier vor einer Leiche.
Fleh’ nicht mit gellem Jammerschrei:
„Nur eine Stunde soll sie leben!“
Es ist vorbei, – es ist vorbei –
Das fühlst Du durch die Seele beben.
Du suchtest Freude hier und Lust,
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Der todten Jugend süße Namen;
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O Mann! – schau’ in die öde Brust –
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Und Du verstehst mein „Nein,“ mein „Amen!“
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Finis!“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
69
Entstehungsjahr
1870
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Finis!“ stammt von der Dichterin Ada Christen, die zwischen 1839 und 1901 lebte. Ihre Aktivität als Schriftstellerin fällt somit in die Epoche des 19. Jahrhunderts, welches von der Spätromantik, über dem Biedermeier, bis hin zum Naturalismus einige literarische Strömungen erlebte.

Das Gedicht hinterlässt auf den ersten Eindruck einen düsteren und melancholischen Eindruck und scheint intensives Leid und Verzweiflung widerzuspiegeln. Der Titel „Finis“ bedeutet auf Latein „Ende“, was bereits von Anfang an eine Stimmung der Endgültigkeit und des Abschlusses hervorruft.

Der Inhalt des Gedichts scheint eine Abschiedsszene darzustellen. Das lyrische Ich spricht zu einer unspezifizierten Person, die angesichts des Todes einer geliebten Person trauert und verzweifelt. Durch die Worte des lyrischen Ichs wird klar, dass diese Person ihr Leiden versteht, und versucht, sie zu trösten bzw. eine Art Realitätsschlag zu geben: Die Worte „Die Tränen wecken Tote nicht“ und „Es ist vorbei, – es ist vorbei –“ sind schmerzliche Ermahnungen, die der trauernde Person das unumkehrbare Ende der Vergangenheit klarmachen sollen.

Es wird eine detaillierte und tiefe Trauer und Verlust dargestellt, die gleichzeitig die vergängliche Natur des Lebens hervorhebt. Der Sprecher scheint Trost in der Akzeptanz des Unvermeidlichen zu suchen und vermittelt dieses Gefühl zuletzt an den Mann, zu dem sie spricht, was auf eine tiefe persönliche Beziehung hindeuten könnte.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts sticht der dramatische Tonfall hervor. Die vierzwölf Versen bestehen alle aus einem jambischen Metrum und sind in gereimte Verse gefasst. Die Sprache ist einfach, aber ausdrucksstark und bildreich, wobei ein großer Schwerpunkt auf Emotion und Empfindung gelegt wird.

Die Dichterin Ada Christen ist bekannt für ihre emotionalen und oft schwermütigen Gedichte, und dieses Gedicht stellt keine Ausnahme dar. Es spiegelt die intensiven Gefühle einer trauernden Person wider und bietet eine ergreifende Darstellung der Überwindung von Verlust und Trauer.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Finis!“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Ada Christen. Geboren wurde Christen im Jahr 1839 in Wien. 1870 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Hamburg. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Die Richtigkeit der Epoche sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 69 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Die Dichterin Ada Christen ist auch die Autorin für Gedichte wie „Alte Feinde“, „Altes Lied“ und „Am Teich“. Zur Autorin des Gedichtes „Finis!“ haben wir auf abi-pur.de weitere 81 Gedichte veröffentlicht.

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