Ewige Ostern von Klabund

Als sie warfen Gott in Banden,
als sie ihn ans Kreuz geschlagen,
ist der Herr nach dreien Tagen
auferstanden.
 
Felder dorren. Nebel feuchten.
Wie auch hart der Winter wüte:
Einst wird wieder Blüt’ bei Blüte
leuchten.
 
Ganz Europa brach in Trümmer,
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und an Deutschland frißt der Geier, –
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doch der Frigga heiliger Schleier
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weht noch immer.
 
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Leben, Liebe, Lenz und Lieder:
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Mit der Erde mag’s vergehen.
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Auf dem nächsten Sterne sehen
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wir uns wieder.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Ewige Ostern“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
74
Entstehungsjahr
1927
Epoche
Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ewige Ostern“ wurde von Klabund verfasst, bürgerlich bekannt als Alfons Goldschmidt, der zwischen 1890 und 1928 lebte. Er war ein namhafter deutscher Schriftsteller und Lyriker der Weimarer Republik und zählt zur Literatur der Expressionismus-Epoche.

Beim ersten Lesen des Gedichts fallen die Themen Wiederauferstehung und ewige Wiederkehr auf, verknüpft mit religiösen und historischen Bezügen. Das lyrische Ich vermittelt den Eindruck, dass trotz tiefgreifender Verluste und Zerstörung immer Hoffnung und ein Neubeginn möglich sind.

Inhaltlich geht es in „Ewige Ostern“ um den Kreislauf von Tod und Wiederbelebung, angefangen mit der Auferstehung Christi, die erschütternde Zerstörung und dennoch greifende Hoffnung auf Wiederherstellung Europas und Deutschlands, und endet mit einer universellen Botschaft der unsterblichen Wiedergeburt. Das lyrische Ich versichert uns, dass trotz aller Widrigkeiten – vom Tod Gottes, über die harten Winter bis hin zur Zerstörung ganz Europas – das Leben, die Liebe und die Schönheit immer wiederkehren werden, selbst wenn das auf einer anderen Welt ist.

Im ersten Vers werden Gott und seine Auferstehung erwähnt, welche als Metapher für die endlose Wiederbelebung steht. In den folgenden Versen wird die Natur herangezogen, die jedes Jahr aufs Neue erblüht, trotz dem harten Winter. In der dritten Strophe widmet Klabund sich dem zerstörten Europa und dem leidenden Deutschland, das symbolisch vom Geier gefressen wird. Doch trotzt auch hier die Hoffnung in Form von Friggas heiligem Schleier, einer Göttin aus der germanischen Mythologie. Im letzten Vers betont der Dichter die Ewigkeit von Leben, Liebe, Frühling und Lieder, selbst wenn die Erde vergeht.

Die Form des Gedichts ist eher traditionell, es besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen Reimpaaren. Es hat einen klaren, rhythmischen Takt. Die Sprache von Klabund ist bildlich und symbolreich. Er kombiniert christliche, germanische und weltliche Motive miteinander, um seine Botschaft zu vermitteln.

Insgesamt ist „Ewige Ostern“ ein Gedicht, das ein universelles Verständnis vom Kreislauf des Lebens, Tod und Wiederauferstehung ausdrückt. Es kann als ein Appell gesehen werden, trotz jeder erdenklichen Katastrophe immer Hoffnung zu bewahren.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ewige Ostern“ des Autors Klabund. 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. 1927 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 74 Worte. Der Dichter Klabund ist auch der Autor für Gedichte wie „Altes Reiterlied“, „Ausmarsch“ und „Ballade“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Ewige Ostern“ weitere 139 Gedichte vor.

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