Evolution von Christian Morgenstern

Kaum daß sich, was sich einst von Dir getrennt,
in seiner Sonderwesensart erkannt,
begehrt zurück es in sein Element.
 
Es fühlt sich selbst und doch zugleich verbannt
und sehnt sich heim in seines Ursprungs Schoß…
Doch vor ihm steht noch ehern unverwandt
 
äonengroß sein menschheitliches Los!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Evolution“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Evolution“ stammt von dem deutschen Dichter Christian Morgenstern, welcher in dem Zeitraum von 1871 bis 1914 lebte. Das bedeutet, das Gedicht ist in die Epoche des Symbolismus einzuordnen.

Das Gedicht hinterlässt beim ersten Lesen einen stark philosophischen und nachdenklichen Eindruck. Es scheint, als würde Morgenstern grundsätzliche Fragen über die Existenz und die Natur des Menschen stellen.

Inhaltlich entfaltet das lyrische Ich eine Reflexion über das Wesen des Menschen und dessen Herkunft. Die erste Strophe thematisiert die Ursprungstrennung des Menschen von einem unbestimmten „Du“. Im weiteren Verlauf expressiert das lyrische Ich das Sehnen des Menschen nach einer Rückkehr in sein ursprüngliches Element und die Bewusstwerdung seiner einzigen Existenz. Die zweite Strophe erweitert diese Konzeptualisierung und fügt eine Art von Konflikt hinzu. Die dritte und letzte Strophe bringt das Gedicht zu einem starken, fast dramatischen Abschluss, wobei es das „menschenheitliche Los“ als eine Art unveränderliche und unaufhaltsame Kraft beschreibt.

Die Form des Gedichts ist dreistrophig mit insgesamt sieben Versen, was eine recht ungewöhnliche Struktur darstellt. Die erste und zweite Strophe bestehen jeweils aus drei Versen, während die dritte Strophe nur einen Vers umfasst. Die Sprache des Gedichts ist recht hochgestochen und verwendet eine Reihe von komplexen Begriffen und Konzepten.

Insgesamt lässt das Gedicht durch die Kombination von philosophischen Reflexionen und einer hochgestochenen Sprache einen tiefgründigen und intellektuellen Eindruck zurück. Es könnte als eine Art von Gleichnis für die menschliche Existenz und das Streben des Menschen nach einem Verständnis seiner Herkunft und seines Platzes im Universum interpretiert werden.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Evolution“ ist Christian Morgenstern. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. 1914 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in München. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 46 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 7 Versen. Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“, „Das Auge der Maus“ und „Das Böhmische Dorf“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Evolution“ weitere 189 Gedichte vor.

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