Eulalie von Edgar Allan Poe
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Ich lebte allein |
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In Kummer und Pein |
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Und krank an Seele und Leib, |
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Da ward die liebliche Eulalie |
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Mein sanftes, lächelndes Weib, |
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Da ward die blondhaarige Eulalie |
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Mein junges, erröthendes Weib. |
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Ha, weniger hell |
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Ist der silberne Quell |
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Als die Augen der lieben Dirn’, |
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Und kein Wölkchen der Höhn |
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Ist so duftig und schön |
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Als die Löckchen auf Eulalie’s Stirn’ – |
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Wär’s beglänzt vom Mond, |
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Oder wär’ es besonnt – |
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Als die Löckchen auf Eulalies Stirn. |
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Nun bin ich befreit |
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Von allem Leid, |
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Da sie mein ist mit Seel’ und Leib. |
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Tagaus, tagein lacht Sonnenschein, |
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Seit Eulalie mein junges Weib, |
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Tagaus, tagein lacht Sonnenschein |
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Auf mein junges, liebliches Weib. |
Details zum Gedicht „Eulalie“
Edgar Allan Poe
3
23
109
nach 1825
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Eulalie“ wurde vom amerikanischen Schriftsteller Edgar Allan Poe verfasst. Poe lebte von 1809 bis 1849 und war besonders bekannt für seine Schauer- und Kriminalgeschichten. „Eulalie“ kann daher zeitlich in die Mitte des 19. Jahrhunderts eingeordnet werden.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr romantisch und leidenschaftlich. Es geht um die intensive Liebe des lyrischen Ichs zur ebenso genannten Eulalie und die Heilung, die diese Liebe für das lyrische Ich mit sich bringt.
In Bezug auf den Inhalt beginnt das lyrische Ich damit, seinen Zustand vor dem Kennenlernen von Eulalie zu schildern: es war allein, voller Kummer und schmerzhaft krank an Körper und Seele. Mit dem Erscheinen von Eulalie ändert sich jedoch alles. Sie wird als sanft, lächelnd und schön beschrieben und bringt Licht und Freude in das Leben des lyrischen Ichs.
Die sprachliche Gestaltung des Gedichts ist charakteristisch Poe: die Strophen sind ungleich lang und folgen keinem regelmäßigen Metrum oder Reimschema. Die Worte sind bewusst gewählt, um Bilder der Schönheit und Reinheit zu evozieren - Silber, Stärke, Sonnenschein -, die Eulalie symbolisieren.
In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus drei Strophen, deren Länge variiert. Die erste und die dritte Strophe haben jeweils sieben Verse, während die zweite neun Verse hat. Dies könnte eine bewusste Entscheidung des Autors sein, um die Spannungskurve im Gedicht zu bilden: es beginnt mit dem Leiden, steigt zum Höhepunkt der Schönheit auf und endet mit dem glücklichen Ergebnis der Liebe.
Zusammenfassend kann man sagen, dass „Eulalie“ ein leidenschaftliches und romantisches Gedicht ist, das das Konzept der heilenden Liebe verkörpert. Durch Eulalie hat das lyrische Ich seine Freude am Leben wiedererlangt, was durch die schwärmerische, bildhafte Sprache und die unregelmäßige Form des Gedichts gekonnt unterstrichen wird.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Eulalie“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Edgar Allan Poe. 1809 wurde Poe in Boston, USA geboren. Im Zeitraum zwischen 1825 und 1849 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 109 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 23 Versen. Edgar Allan Poe ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Kolosseum“, „Das ruhlose Thal“ und „Das verwunschene Schloß“. Zum Autor des Gedichtes „Eulalie“ haben wir auf abi-pur.de weitere 17 Gedichte veröffentlicht.
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