Es wohnen die hohen Gedanken von Wilhelm Busch

Kritik des Herzens. In: Historisch-kritische Gesamtausgabe in vier Bänden. Band 2, S. 494

Es wohnen die hohen Gedanken
In einem hohen Haus.
Ich klopfte, doch immer hieß es:
Die Herrschaft fuhr eben aus!
 
Nun klopf ich ganz bescheiden
Bei kleineren Leuten an.
Ein Stückel Brot, ein Groschen
Ernähren auch ihren Mann.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Es wohnen die hohen Gedanken“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
38
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Es wohnen die hohen Gedanken“ wurde von Wilhelm Busch geschrieben, einem bekannten deutschen Humoristen, Dichter und Zeichner, der im 19. Jahrhundert wirkte. Der erste Eindruck des Gedichts lässt tiefgreifende Reflexionen und eine gewisse Selbstironie vermuten.

Inhaltlich geht es in diesem Gedicht um das lyrische Ich, das die Erkenntnis gewinnt, dass große, „hohe“ Gedanken oft schwer erreichbar und unzugänglich („Die Herrschaft fuhr eben aus!“) sind. Da diese großen Gedanken ihm nicht zur Verfügung stehen, wendet es sich bescheiden dem Alltäglichen, den „kleineren“ Gedanken zu. Ein Stück Brot und ein Groschen werden hier als Symbole für das Einfache, Bodenständige gebraucht, das zwar nicht luxuriös, aber ausreichend („Ernähren auch ihren Mann“) ist.

Das lyrische Ich könnte hier sowohl Buschs eigene Kritik an der Komplexität abstrakter theoretischer Konzepte, als auch seine Anerkennung der Wertschätzung einfacher, konkreter Aspekte des Lebens darstellen. Damit führt das Gedicht zu einer Reflexion über die Wichtigkeit und den Wert von einfachen, alltäglichen Dingen im Leben.

Die Form des Gedichts ist ein einfacher Vierzeiler, was die Bescheidenheit und Schlichtheit des Inhalts unterstreicht. Insgesamt nutzt Busch eine einfache, leicht verständliche Sprache und verzichtet auf komplexe Metaphern oder Wortspiele. Diese Einfachheit könnte darauf abzielen, den Kontrast zwischen den hohen, abstrakten Gedanken und den einfachen, konkreten Dingen zu betonen.

Die poetische Gestaltung des Gedichts, nämlich der Wechsel der Perspektive und die Metapher des Klopfens, verdeutlicht sowohl die Distanz als auch den Wunsch nach Nähe zu den hohen Gedanken. Des Weiteren erzeugt die sprachliche Gestaltung einen humorvollen Unterton, der die Aussagen des Gedichts betont und das Gedicht insgesamt sehr zugänglich macht.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Es wohnen die hohen Gedanken“ ist Wilhelm Busch. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1848 bis 1908 entstanden. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 38 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Wilhelm Busch sind „Als er noch krause Locken trug“, „Also hat es dir gefallen“ und „Auf Wiedersehn“. Zum Autor des Gedichtes „Es wohnen die hohen Gedanken“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 208 Gedichte vor.

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