Drahtklänge von Ferdinand von Saar
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Ihr dunklen Drähte, hingezogen |
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so weit mein Aug zur Ferne schweift, |
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wie tönt ihr, wenn der Lüfte Wogen |
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in euch so wie in Saiten greift! |
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O welch ein seltsam leises Klingen, |
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durchzuckt von schrillem Klagelaut, |
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als hallte nach, was euren Schwingen |
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zu raschem Flug ward anvertraut. |
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Als zitterten in euch die Schmerzen, |
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als zitterte in euch die Lust, |
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die ihr aus Millionen Herzen, |
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verkündend, tragt von Brust zu Brust. |
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Und so, ihr wundersamen Saiten, |
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wenn euch des Windes Hauch befällt, |
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erklingt ihr in die stillen Weiten |
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als Äolsharfe diese Welt! |
Details zum Gedicht „Drahtklänge“
Ferdinand von Saar
4
16
90
1833 - 1906
Realismus
Gedicht-Analyse
Ferdinand von Saar ist der Autor des Gedichtes „Drahtklänge“. Im Jahr 1833 wurde Saar in Wien geboren. Im Zeitraum zwischen 1849 und 1906 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Saar handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 90 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Ferdinand von Saar ist auch der Autor für Gedichte wie „Alter“, „Arbeitergruß“ und „Trauer“. Zum Autor des Gedichtes „Drahtklänge“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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