Es waren drei rote Husaren von Klabund

Es waren drei rote Husaren,
Husaren auf schwarzem Pferd.
Sie sind vors Wirtshaus geritten
Und hätten Wein begehrt.
 
Sie trinken aus einem Glase,
Sie zahlen aus einem Geld.
Sie lieben dasselbe Mädchen
Um alles in der Welt.
 
Das sind die roten Husaren,
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Ihr Mädchen gebt fein acht,
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Daß keiner der roten Husaren Euch
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Zu seinem Schimmel macht.
 
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Ihr Wirte schließt den Keller
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Und hütet den Rauchtabak!
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Sie saufen Muskateller
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Und haben kein Geld im Sack.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Es waren drei rote Husaren“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
75
Entstehungsjahr
1916
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

„Es waren drei rote Husaren“ ist ein Gedicht von Alfred Henschke, der unter dem Pseudonym Klabund publizierte. Klabund war ein deutscher Schriftsteller und Lyriker und lebte von 1890 bis 1928, was das Gedicht zeitlich in das frühe 20. Jahrhundert einordnet.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht eine einfache und leicht verständliche Ballade zu sein, die von drei roten Husaren erzählt, die einen Wirtshausbesuch machen und dabei Wein trinken. Der Rhythmus und die einfache Sprache erzeugen einen lebendigen und bildhaften Eindruck der Szene.

In seinem Inhalt geht das Gedicht auf die sorglosen und etwas verantwortungslosen Handlungen der Husaren ein. Sie trinken, zahlen und lieben gemeinsam, was auf eine tiefe Kameradschaft hinweist. Gleichzeitig wird auch eine Warnung ausgesprochen, sowohl an Mädchen, die möglicherweise von den Husaren verführt werden könnten, als auch an Wirte, die Gefahr laufen, durch sie finanziell zu verlieren.

Die lyrische Aussage des Ichs scheint hier eine kritische zu sein. Während die Kameradschaft der Husaren zunächst positiv dargestellt wird, wird schnell deutlich, dass ihr Benehmen auch negative Konsequenzen für andere haben kann: Sie verbrauchen Ressourcen (wie den Wein), ohne zu bezahlen, und ihre Beziehungen zu Mädchen scheinen eher flüchtig und eventuell manipulativ zu sein.

Formal ist das Gedicht in vier Strophen unterteilt, jede mit vier Versen. Die Verse sind meist in Paarreimen angeordnet, was dem Gedicht einen rhythmischen und leicht merkbaren Charakter verleiht. Sprachlich ist das Gedicht relativ einfach und direkter Natur, was die scheinbare Unbeschwertheit und den Mangel an Reue der Husaren unterstreicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Es waren drei rote Husaren“ ein kritisches, aber auch unterhaltsames Porträt von drei sorglosen und verantwortungslosen Husaren bietet, deren Verhalten zwar ein Zeichen von Kameradschaft, aber auch von geringer Verantwortung und Respekt gegenüber anderen ist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Es waren drei rote Husaren“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Klabund. Der Autor Klabund wurde 1890 in Crossen an der Oder geboren. 1916 ist das Gedicht entstanden. In München ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 75 Worte. Weitere Werke des Dichters Klabund sind „Berliner Mittelstandsbegräbnis“, „Berliner in Italien“ und „Blumentag“. Zum Autor des Gedichtes „Es waren drei rote Husaren“ haben wir auf abi-pur.de weitere 139 Gedichte veröffentlicht.

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