Alle von Conrad Ferdinand Meyer
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Es sprach der Geist: Sieh auf! Es war im Traume. |
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Ich hob den Blick. In lichtem Wolkenraume |
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sah ich den Herrn das Brot den Zwölfen brechen |
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und ahnungsvolle Liebesworte sprechen. |
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Weit über ihre Häupter lud die Erde |
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er ein mit allumarmender Gebärde. |
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Es sprach der Geist: Sieh auf! Ein Linnen schweben |
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sah ich und vielen schon das Mahl gegeben; |
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da breiteten sich unter tausend Händen |
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die Tische, doch verdämmerten die Enden |
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in grauen Nebel drin auf bleichen Stufen |
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Kummergestalten saßen ungerufen. |
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Es sprach der Geist: Sieh auf! Die Luft umblaute |
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ein unermeßlich Mahl, so weit ich schaute; |
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da sprangen reich die Brunnen auf des Lebens, |
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da streckte keine Schale sich vergebens, |
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da lag das ganze Volk auf vollen Garben, |
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kein Platz war leer, und keiner durfte darben. |
Details zum Gedicht „Alle“
Conrad Ferdinand Meyer
3
18
127
1825 - 1898
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Alle“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Conrad Ferdinand Meyer. Im Jahr 1825 wurde Meyer in Zürich geboren. In der Zeit von 1841 bis 1898 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Der Schriftsteller Meyer ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 127 Worte. Die Gedichte „Die Füße im Feuer“, „Fülle“ und „Gespenster“ sind weitere Werke des Autors Conrad Ferdinand Meyer. Zum Autor des Gedichtes „Alle“ haben wir auf abi-pur.de weitere 80 Gedichte veröffentlicht.
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