Es war einmal ein schlimmer Husten von Joachim Ringelnatz

Es war einmal ein schlimmer Husten,
Der hörte gar nicht auf zu pusten.
Zwar kroch er hinter eine Hand,
Was jedermann manierlich fand.
Und doch hat ihn der Doktor Lieben
Mit Liebens Malzbonbon vertrieben.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Es war einmal ein schlimmer Husten“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
34
Entstehungsjahr
1924
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Es war einmal ein schlimmer Husten“ stammt vom Autor Joachim Ringelnatz, der von 1883 bis 1934 lebte. Somit lässt sich das Gedicht in die Zeit der Weimarer Republik (1918-1933) einordnen, einer Zeit des literarischen Aufbruchs und des kulturellen Austauschs, aber auch politischer und sozialer Krisen.

Beim ersten Lesen fällt der humorvolle Ton des Gedichts auf. Es erzählt eine kleine Anekdote, die auf den ersten Blick eine witzige Geschichte über einen hartnäckigen Husten erzählt, der erst mit Hilfe eines Arztes und seiner speziellen Bonbons vertrieben werden konnte.

In einfachen Worten lässt sich der Inhalt so zusammenfassen: Es geht um einen starken Husten, der ständig „pustet“, also hustet. Trotz einer Hand vor dem Mund, eine Sitte, die zur damaligen Zeit als höflich und korrekt angesehen wurde, hört der Husten nicht auf. Erst Dr. Lieben mit seinen Malzbonbons kann den Husten vertreiben.

Das lyrische Ich in diesem Gedicht könnte eine Person sein, die die Geschichte erzählt - eventuell eine Person, die den Husten hatte und schließlich durch die Hilfe des Arztes geheilt wurde. Es könnte aber auch ein Außenstehender sein, der die Geschichte erzählt. Die Aussage des Gedichts könnte auch als satirische Kritik an der damaligen Medizin und deren Behandlungsmethoden gesehen werden.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus einer Strophe mit sechs Versen. Es weist ein einfaches Reimschema auf (ababcc), was typisch ist für den humorvollen und leichten Ton, der in vielen von Ringelnatz‘ Gedichten zu finden ist. Die Sprache ist einfach und verständlich, mit kurzen, prägnanten Sätzen. Trotzdem verwendet Ringelnatz Worte wie „manierlich“, die einen gewissen altmodischen Charme haben und zu seiner Zeit gebräuchlich waren.

Insgesamt übermittelt das Gedicht auf humorvolle und charmante Weise eine einfache Episode aus dem täglichen Leben. Es dient als Reflektion einer Zeit, in der einfache Abhilfen wie das Trinken eines Malzbonbons eine Krankheit heilen konnten - allerdings kann man hier auch eine subtile Kritik an der damaligen Medizin oder einer Gesellschaft sehen, die solche einfachen „Heilmittel“ als ausreichend betrachtet hat.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Es war einmal ein schlimmer Husten“ ist Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. 1924 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Potsdam. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne oder Expressionismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das 34 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Afrikanisches Duell“, „Alone“ und „Alte Winkelmauer“ sind weitere Werke des Autors Joachim Ringelnatz. Zum Autor des Gedichtes „Es war einmal ein schlimmer Husten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.

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