Es war ein alter König von Heinrich Heine

Es war ein alter König,
Sein Herz war schwer, sein Haupt war grau;
Der arme alte König,
Er nahm eine junge Frau.
 
Es war ein schöner Page,
Blond war sein Haupt, leicht war sein Sinn;
Er trug die seidne Schleppe
Der jungen Königin.
 
Kennst du das alte Liedchen?
10 
Es klingt so süß, es klingt so trüb!
11 
Sie mußten beyde sterben,
12 
Sie hatten sich viel zu lieb.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Es war ein alter König“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
66
Entstehungsjahr
1844
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Es war ein alter König“ stammt von dem deutschen Dichter Heinrich Heine und wurde im 19. Jahrhundert verfasst.

Der erste Eindruck des Gedichts ist melancholisch und traurig. Die Atmosphäre die im Gedicht aufgebaut wird, drückt Traurigkeit und Einsamkeit aus.

Inhaltlich erzählt das Gedicht die Geschichte eines alten Königs, der eine junge Frau heiratet. Ein junger Page, der die Schleppe der jungen Königin trägt, wird auch vorgestellt. Der letzte Abschnitt des Gedichts bezieht sich auf ein altes Lied, das von einer Geschichte berichtet, in der beide, diejenigen, die sich zu sehr liebten, sterben mussten. Möglicherweise ist dies eine Anspielung auf eine Dreiecksbeziehung zwischen dem König, der Königin und dem Page, die vermutlich tragisch endete. Das lyrische Ich impliziert, dass Liebe und Jugendlichkeit zusammengehören und dass der Versuch des alten Königs, sie durch die Heirat einer jungen Frau zu erlangen, scheitert.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit je vier Versen, die regelmäßigen Rhythmus und Reim aufweisen. Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt, dabei aber hochstilisiert und auf eine gewisse Weise formell, was zur Atmosphäre von Königlichkeit und Tragik beiträgt. Die Wiederholung von bestimmten Ausdrücken – vor allem die wiederholte Bezeichnung des Königs als „alt“ – unterstreicht die kontrastierenden Bilder von Alter und Jugend, während die Erwähnung des alten Lieds das Tragische und Unausweichliche der geschilderten Situation hervorhebt.

Insgesamt scheint Heine in seinem Gedicht die Aspekte von Alter, Macht und Liebe zu thematisieren und darauf hinzuweisen, dass die Sehnsucht nach Jugend und Liebe selbst in einem alten König zu finden ist, aber auch dass diese Sehnsucht tragische Konsequenzen haben kann.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Es war ein alter König“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Heine. Heine wurde im Jahr 1797 in Düsseldorf geboren. 1844 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 66 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Heine sind „Ach, ich sehne mich nach Thränen“, „Ach, wenn ich nur der Schemel wär’“ und „Ahnung“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Es war ein alter König“ weitere 535 Gedichte vor.

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