Es sitzt ein Vogel auf dem Leim von Wilhelm Busch

Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
Er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher.
 
Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frißt,
So will ich keine Zeit verlieren,
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Will noch ein wenig quinquilieren
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Und lustig pfeifen wie zuvor.
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Der Vogel, scheint mir, hat Humor.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Es sitzt ein Vogel auf dem Leim“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
73
Entstehungsjahr
1874
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Es sitzt ein Vogel auf dem Leim“ wurde von Wilhelm Busch verfasst, einem deutschen Humoristen, Dichter, Zeichner und Maler. Busch wurde im 19. Jahrhundert - genauer in 1832 - geboren und starb Anfang 20. Jahrhundert im Jahr 1908.

Das Gedicht erweckt auf den ersten Eindruck ein Gefühl von Unterhaltung und Melancholie, gemischt mit einer Prise Humor. In dem Gedicht geht es um einen Vogel, der sich verfangen hat und jetzt von einem sich nähernden Kater bedroht wird. Jedoch entscheidet sich der Vogel trotz seiner aussichtslosen Lage, nicht aufzugeben und weiter zu pfeifen, wie er es immer getan hat. Das lyrische Ich, durch das die Szene beschrieben wird, schließt daraus, dass der Vogel Humor hat.

Mit dem Bild des Vogels und des Katers vermittelt das Gedicht zum Ausdruck, dass man immer eine Wahl hat, wie man auf unglückliche Umstände reagiert – entweder fügt man sich seinem Schicksal und ergibt sich ängstlich, oder man kann versuchen, das Beste aus der Situation herauszuholen und lebendig zu bleiben, wie der Vogel es tut.

In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts ist auffällig, dass Busch ein einfaches, verständliches Vokabular verwendet und die Sätze kurz und bündig hält. Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils sechs Versen. Es gibt keinen festen Reim. Busch macht clever Gebrauch von Ausdrücken und Wortspielen („quinquilieren“), um eine humorvolle, fast surreale Atmosphäre zu erzeugen trotz des ernsten Themas. Es ist dies eine typische Eigenschaft seiner Werke, die ihn als einen hervorragenden Vertreter der literarischen Strömung des Humorismus auszeichnet.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Es sitzt ein Vogel auf dem Leim“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1874. Erscheinungsort des Textes ist Wiesbaden u. Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 73 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Wilhelm Busch sind „Bedächtig“, „Befriedigt“ und „Beiderseits“. Zum Autor des Gedichtes „Es sitzt ein Vogel auf dem Leim“ haben wir auf abi-pur.de weitere 208 Gedichte veröffentlicht.

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