Es saßen einstens beieinand von Wilhelm Busch

Es saßen einstens beieinand
Zwei Knaben, Fritz und Ferdinand.
Da sprach der Fritz: Nun gib mal acht,
Was ich geträumt vergangne Nacht.
Ich stieg in einen schönen Wagen,
Der Wagen war mit Gold beschlagen.
Zwei Englein spannten sich davor,
Die zogen mich zum Himmelstor.
Gleich kamst du auch und wolltest mit
10 
Und sprangest auf den Kutschentritt,
11 
Jedoch ein Teufel, schwarz und groß,
12 
Der nahm dich hinten bei der Hos
13 
Und hat dich in die Höll getragen.
14 
Es war sehr lustig, muß ich sagen. –
15 
So hübsch nun dieses Traumgesicht,
16 
Dem Ferdinand gefiel es nicht.
17 
Schlapp! schlug er Fritzen an das Ohr,
18 
Daß er die Zippelmütz verlor.
19 
Der Fritz, der dies verdrießlich fand,
20 
Haut wiederum den Ferdinand;
21 
Und jetzt entsteht ein Handgemenge,
22 
Sehr schmerzlich und von großer Länge. –
23 
So geht durch wesenlose Träume
24 
Gar oft die Freundschaft aus dem Leime.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „Es saßen einstens beieinand“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
138
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Der Autor dieses Gedichts ist Wilhelm Busch, einem deutschen Dichter und Zeichner, der im 19. Jahrhundert lebte und bekannt für seine humorvollen und sarkastischen Werke ist.

Der erste Eindruck des Gedichts lässt auf eine lustige und ironische Geschichte schließen. Die anfängliche Freundschaft zwischen den beiden Jungen entwickelt sich zu einem Streit aufgrund eines Traums.

Im inhaltlichen Teil handelt das Gedicht von zwei Jungen namens Fritz und Ferdinand, die zusammen sitzen. Fritz erzählt Ferdinand von einem Traum, den er hatte, in dem er in einem goldenen Wagen von zwei Engeln zum Himmel gefahren wird. Doch in diesem Traum wird Ferdinand von einem Teufel gefangen genommen und in die Hölle gebracht. Obwohl Fritz diesen Traum lustig findet, ist Ferdinand darüber sehr verärgert und die beiden beginnen sich zu prügeln. Durch diesen Vorfall zerbricht ihre Freundschaft.

Was das lyrische Ich uns sagen will, ist, dass Träume keine Realität sind und es unsinnig ist, sich wegen solcher Traumbilder zu streiten und daraus resultierend eine Freundschaft zu gefährden.

In Bezug auf die Form, besteht das Gedicht aus 24 Versen und einer Strophe. Es hat eine klare Struktur und die Reime verbreiten einen humorvollen und ironischen Ton. Die Sprache ist einfach und direkte, typisch für die Arbeiten von Busch, die oft gesellschaftskritisch und humorvoll sind, aber auch tiefergehende Botschaften transportieren.

Zusammenfassend handelt das Gedicht von einem Streit zwischen zwei Freunden, der auf einem Missverständnis basiert und zu einem unnötige Bruch ihrer Freundschaft führt. Es zeigt, wie wichtig es ist, zwischen der Realität und unwirklichen Träumen zu unterscheiden und wie zerbrechlich Freundschaften sein können.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Es saßen einstens beieinand“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Im Jahr 1832 wurde Busch in Wiedensahl geboren. In der Zeit von 1848 bis 1908 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 138 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 24 Versen. Der Dichter Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Also hat es dir gefallen“, „Auf Wiedersehn“ und „Auf den Sonntag früh Morgen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Es saßen einstens beieinand“ weitere 208 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Wilhelm Busch

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Wilhelm Busch und seinem Gedicht „Es saßen einstens beieinand“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Wilhelm Busch (Infos zum Autor)

Zum Autor Wilhelm Busch sind auf abi-pur.de 208 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.