Es saß in meiner Knabenzeit von Wilhelm Busch

Es saß in meiner Knabenzeit
Ein Fräulein jung und frisch
Im ausgeschnittnen grünen Kleid
Mir vis-à-vis bei Tisch.
 
Und wie‘s denn so mit Kindern geht,
Sehr frömmig sind sie nie,
Ach, dacht ich oft beim Tischgebet,
Wie schön ist doch Marie!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Es saß in meiner Knabenzeit“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
42
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Es saß in meiner Knabenzeit“ ist vom Autor Wilhelm Busch, einem der bekanntesten deutschen Humoristen, Karikaturisten und Dichter. Er lebte von 1832 bis 1908, was das Gedicht in die Zeit des 19. Jahrhunderts einordnet.

Beim ersten Lesen des Gedichtes entsteht ein Gefühl von Nostalgie und Heranwachsendenromanze. Das gedichte wirkt nostalgisch, sanft und voller unbeschwerter Kindheitserinnerungen, unschuldiger Bewunderung und kindlichem Schwarm.

Inhaltlich erzählt das Gedicht eine kindliche Anekdote aus der Sicht des lyrischen Ichs. Der Erzähler erinnert sich zurück an seine Kindheit, in der ein junges Fräulein, dem er den Namen Marie gibt, ihm gegenüber am Tisch saß. Sie trug ein grünes Kleid und schien ihm in seiner Kindheit sehr attraktiv zu sein. Selbst beim Tischgebet, eine an sich ernste und ehrfürchtige Sache, kann er seine Gedanken nicht von Marie ablenken.

Durch die Aussage „Und wie's denn so mit Kindern geht, Sehr frömmig sind sie nie“ will das lyrische Ich ausdrücken, dass Kinder eher unbekümmert und spontan handeln und nicht immer die aus Erwachsenensicht erwarteten Normen befolgen. Hier ist es die kindliche Flatterhaftigkeit und die Faszination für das andere Geschlecht, die das fromme Tischgebet unterbricht.

Das Gedicht hat eine einfache, klare Sprache und einen direkten, kindlichen Ton. Es ist in zwei Strophen zu je vier Versen gegliedert und hat ein konstantes Reimschema (abab). Der Rhythmus ist gleichmäßig und unterstützt den flüssigen, erzählenden Charakter des Gedichts.

Insgesamt vermittelt das Gedicht durch seine Kombination aus lebendigen Kindheitserinnerungen und schlichter, klarer Sprache ein Gefühl von Unschuld, Nostalgie und leichter Melancholie. Es ist eine charmante Illustrierung von kindlicher Unbekümmertheit und Erwachender Romantik.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Es saß in meiner Knabenzeit“ des Autors Wilhelm Busch. Der Autor Wilhelm Busch wurde 1832 in Wiedensahl geboren. Im Zeitraum zwischen 1848 und 1908 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Wiesbaden u. Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 42 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Wilhelm Busch ist auch der Autor für Gedichte wie „Als Christus der Herr in Garten ging“, „Als er noch krause Locken trug“ und „Also hat es dir gefallen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Es saß in meiner Knabenzeit“ weitere 208 Gedichte vor.

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