An Laura von Heinrich Kämpchen

Unergründlich, wie die tiefste See,
Sind, o Laura, deine schwarzen Augen. –
Und mir ist so wohl, mir ist so weh,
Und vor Lust und Schmerz ich fast vergeh’,
Wenn ich schau’ in deine schwarzen Augen. –
 
Hast du, Laura, einen Blick für mich?
Einen Kuß, denn meine Lippen brennen? –
Heiß und feurig, Mädchen, lieb’ ich dich,
Jedes andre Bild in mir verblich,
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Und der Tod nur kann uns wieder trennen. –
 
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Seit ich dich zum ersten Mal geseh’n,
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Laura, war mein Schicksal auch besiegelt. –
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Du, nur du kannst diesen Drang versteh’n,
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Heiß und feurig, wie des Samums Weh’n,
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Und wie Lavagluten, ungezügelt. –
 
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Deine Schönheit war der Götterstrahl,
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Der mein Herz zu solcher Glut entzündet. –
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Und nun bleibt mir anders keine Wahl:
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Harr’ in Hoffenslust und Sehnsuchtsqual,
20 
Bis dein Mund mir Gegenlieb’ verkündet. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „An Laura“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
133
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht stammt von Heinrich Kämpchen, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker des 19. Jahrhunderts. Kämpchen lebte von 1847 bis 1912, das Gedicht ist daher wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts oder Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden.

Auf den ersten Blick handelt es sich um ein klassisches Liebesgedicht. Der lyrische Sprecher des Gedichts richtet sich direkt an eine Person namens Laura, anscheinend eine Frau, die er sehr begehrt.

Im Gedicht beschreibt das lyrische Ich seine überwältigenden Gefühle für Laura. Er ist tief von ihrer Schönheit berührt, insbesondere von ihren schwarzen Augen, die er mit der unergründlichen Tiefe des Meeres vergleicht. In Laura hat das lyrische Ich eine starke, fast unleugbare Leidenschaft gefunden, eine Leidenschaft, die sowohl Freude als auch Schmerz hervorruft. Er sehnt sich nach ihrer Liebe und Zuneigung und ist bereit, bis zum Tod für sie zu kämpfen.

Das Gedicht folgt ein erweitertes Strophenmodell. Jede der vier Strophen besteht aus fünf Versen. Jeder Vers ist kurz und prägnant. Kämpchen verwendet einfache, aber kraftvolle Sprache, um die starken Gefühle des lyrischen Ichs zu vermitteln. Er benutzt mehrere leidenschaftliche und dramatische Bilder, um die Tiefe und Intensität seiner Gefühle zu unterstreichen, wie zum Beispiel die Vergleiche der Liebe zu einem heißen, feurigen Wind („Samums Weh’n“) und zu glühender Lava („Lavagluten“).

Insgesamt ist das lyrische Ich im Gedicht völlig von Laura und seiner Liebe zu ihr gefesselt. Er scheut sich nicht, seine Gefühle offen zu äußern und seine Sehnsucht nach ihr zum Ausdruck zu bringen. Er ist bereit, alles zu ertragen, in der Hoffnung, dass sie seine Liebe erwidert. Dieser offene Ausdruck des Begehrens, der Liebe und der Sehnsucht ist typisch für die romantische Lyrik der Zeit, in der Kämpchen schrieb.

Weitere Informationen

Heinrich Kämpchen ist der Autor des Gedichtes „An Laura“. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1909 entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 133 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Rhein“, „Am Weinfelder Maar“ und „Am goldenen Sonntag“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An Laura“ weitere 165 Gedichte vor.

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