Es ist ein Stern vom erhabenen Himmel gefallen von Georg Friedrich Daumer

Es ist ein Stern vom erhabenen Himmel gefallen,
Herab in’s irdische tolle Getümmel gefallen.
 
Da sah er umher die Kräuter und Blumen der Wiese;
Ihm hat das lustige, bunte Gewimmel gefallen.
 
Er hörte die Glöckchen am Halse der Herde läuten;
Ihm hat das klingende, kleine Gebimmel gefallen.
 
Er sah, wie ein Roß leicht über die Heide dahinflog;
Ihm hat der herrliche, fliegende Schimmel gefallen.
 
Ihm haben die traulichen Hütten, die laubigen Bäume,
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Ihm selber im Wald ein ärmlicher Stümmel gefallen.
 
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Nicht wieder empor zum erhabenen Himmel verlangt’ er;
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Er blieb, was er war, blieb gerne vom Himmel gefallen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Es ist ein Stern vom erhabenen Himmel gefallen“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
99
Entstehungsjahr
1846
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Georg Friedrich Daumer, der Autor dieses Gedichts, lebte von 1800 bis 1875. Dieses Gedicht wurde daher voraussichtlich während der Epoche des Biedermeiers oder des Realismus verfasst.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht beschaulich und naturverbunden. Es beschreibt die Begegnung eines Sterns mit der Erde und der Natur. Der Stern stürzt vom Himmel und statt zurück zu verlangen, entdeckt er die Schönheit der Welt um ihn herum – die Blumen und Gräser, das fröhliche Treiben, das Läuten der Glocken an der Herde, ein Pferd, das über die Heide fliegt, die gemütlichen Hütten und Bäume und sogar einen armen Baumstumpf im Wald. Am Ende entscheidet sich der Stern, auf der Erde zu bleiben.

Das Gedicht verwendet eine einfache, bildliche Sprache und wird durch den fortlaufenden Gebrauch von Reim und Rhythmus strukturiert. Das lyrische Ich nutzt alltägliche Bilder, um eine außergewöhnliche Situation – den Absturz eines Sterns – zu beschreiben. Der Stern scheint dabei eine Personifizierung oder Metapher für das lyrische Ich zu sein, welches vielleicht einen Wandel oder persönliche Entwicklung durchgemacht hat und nun die Schönheit und Einfachheit des Lebens auf der Erde entdeckt und zu schätzen gelernt hat.

Das Gedicht besteht aus sechs Strophen mit jeweils zwei Versen. Sie folgen einem straffen Reimschema, in dem jedes Paar von Versen reimt. Die wechselnde Wortwahl, „Getümmel“, „Gewimmel“, „Gebimmel“, „Schimmel“, „Stümmel“, unterstreicht die Vielfalt und Buntheit des Lebens auf der Erde und verstärkt die Faszination des Sterns für die irdische Welt.

Zusammenfassend handelt Daumers Gedicht „Es ist ein Stern vom erhabenen Himmel gefallen“ von einem Stern, der die irdische Welt mit ihrem bunten Treiben und ihrer einfachen Schönheit entdeckt und beschließt, auf Erden zu bleiben. Es kann interpretiert werden als eine Feier des Lebens und der einfachen Freuden und Schönheit, die die Welt bietet. Es ist ein Plädoyer für das Hier und Jetzt und schätzt das Alltägliche und Einfache. Als solches spiegelt es vielleicht die Einstellung und Werte seiner Zeit wider, etwa den Wunsch nach Einfachheit und Bescheidenheit während der Biedermeierzeit oder die Betonung des Realismus und der Alltagserfahrung im Realismus.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Es ist ein Stern vom erhabenen Himmel gefallen“ des Autors Georg Friedrich Daumer. Geboren wurde Daumer im Jahr 1800 in Nürnberg. Das Gedicht ist im Jahr 1846 entstanden. In Hamburg ist der Text erschienen. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 99 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Georg Friedrich Daumer ist auch der Autor für Gedichte wie „Es kam ein Hauch von oben“, „Immerhin, so viel sie mag“ und „Lilie hat der Zungen Zehne“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Es ist ein Stern vom erhabenen Himmel gefallen“ weitere 20 Gedichte vor.

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