Es gibt doch Süße von Otfried Krzyzanowski

Es brennt die Scham: denn grabhin zieht
Uns Torheit durch die Stunden.
Ich hätte bald ins böse Lied
Ins Urteil mich gefunden.
 
Es gibt doch Süße! Zu gestehn
Fällt schwer: ein Kind kann zwingen.
Es bleibt die Scham: denn grabhin sehn
Wir Furcht und Klagen schwingen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Es gibt doch Süße“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
nach 1902
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Es gibt doch Süße“ und wurde von Otfried Krzyzanowski verfasst. Krzyzanowski lebte von 1886 bis 1918, das Gedicht lässt sich daher in die Epoche des frühen 20. Jahrhunderts einordnen.

Beim ersten Lesen fällt der düstere und melancholische Ton des Gedichts auf. Es scheint um Scham, Furcht und Klage, aber auch um süße Momente zu gehen. Das lyrische Ich offenbart tiefe emotionale Einsichten, die von Skepsis und Niedergeschlagenheit geprägt sind.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um schwere Zeiten, in denen das lyrische Ich sich durch Torheit und Furcht geplagt sieht und offenbar kurz davor steht, sich in ein „böses Lied“, also in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zu verlieren. Darüber hinaus benennt das lyrische Ich die Existenz von „Süße“, also wohl von Lichtblicken oder positiven Momenten, die jedoch schwer anzuerkennen und zu akzeptieren sind. Dies könnte bedeuten, dass auch in dunklen Zeiten Hoffnung besteht, aber es bedarf der Fähigkeit, diese Süße zu erkennen und sich ihr hinzugeben.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen zu jeweils vier Versen. Somit handelt es sich um zwei Kreuzreime. Die Sprache ist eher dunkel und schwer: Worte wie „Scham“, „Torheit“, „böses Lied“, „Urteil“, „Furcht“ und „Klagen“ weisen darauf hin. Allerdings finden sich auch Lichtblicke in Form von Wörtern wie „Süße“ und „Kind“, die die düstere Stimmung etwas auflockern.

Zusammenfassend deutet das Gedicht auf ein Ringen des lyrischen Ichs mit existentiellen Ängsten und Schwierigkeiten hin, wobei es aber auch Betonung auf die Existenz hoffnungsvoller Momente legt. Krzyzanowski gelingt es, emotionale Tiefe und Komplexität auf einer eher kurzen Textlänge zu transportieren.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Es gibt doch Süße“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Otfried Krzyzanowski. Krzyzanowski wurde im Jahr 1886 in Starnberg geboren. Zwischen den Jahren 1902 und 1918 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Leipzig. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 46 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Otfried Krzyzanowski ist auch der Autor für Gedichte wie „Abschied“, „Aristogeiton“ und „Ästhetik des Kriegs“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Es gibt doch Süße“ weitere 37 Gedichte vor.

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