Es fiel ein Stern von Klabund

Ein Soldat voll Mut und Kraft
Hat sich ein Mädchen angeschafft.
 
Er geht mit ihr so ganz allein
Des Nachts im goldnen Sternenschein.
 
Er küßt den süßen Nelkenmund,
Er streichelt ihre Wangen rund.
 
„O Liebster, was ich gesehen hab!
Es fiel ein Stern vom Himmel ab!“
 
„Und fällt ein Stern vom Himmel hoch,
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Ich liebe dich nur heißer noch ...“
 
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„Es fiel der Stern grad in dein Herz,
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Das macht mir bitter Schmerz und Schmerz ...“
 
13 
Am Morgen zog er in die Schlacht.
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Sie haben ihn tot zurückgebracht.
 
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Es floß das Blut aus seiner Brust
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Wie Gold so gelb aus seiner Brust.
 
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Auf seinem Grabe leuchtend steht
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Von Sternenblumen gelb ein Beet.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Es fiel ein Stern“

Autor
Klabund
Anzahl Strophen
9
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
110
Entstehungsjahr
1916
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Es fiel ein Stern“ stammt von dem deutschen Schriftsteller Klabund, der von 1890 bis 1928 lebte und dessen Lebenszeit sich durch das Ende des 19. Jahrhunderts und den Anfang des 20. Jahrhunderts erstreckt. Das bedeutet, dass er Zeuge der Entwicklungen und Veränderungen dieser Zeit, einschließlich des Ersten Weltkriegs, war.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht wie eine romantische Liebesgeschichte zwischen einem Soldaten und einem Mädchen, die jedoch in einer Tragödie endet. Klabund verwebt Motive der Liebe und des Schmerzes mit bildhaften Metaphern und Symbolen des Kosmos und des zeitgebundenen Menschenlebens.

Inhaltlich erzählt das Gedicht von einem mutigen und starken Soldaten, der eine Liebesbeziehung mit einem Mädchen beginnt. Sie verbringen Zeit miteinander, vor allem nachts unter dem betörenden Sternenhimmel. Die Romantik dieser Szenen wird jedoch durch die düsteren Vorahnungen des Mädchens unterbrochen, die in dem Stern, der vom Himmel fällt, ein schlechtes Omen sieht. Tatsächlich stirbt der Soldat am nächsten Morgen in der Schlacht. Diese Ereignis symbolisiert dann der fallende Stern aus den vorherigen Strophen.

In Bezug auf Sprache und Form ist Klabunds Gedicht durch eine einfache Wortwahl und einen direkten, leicht verständlichen Stil gekennzeichnet. Jede Strophe besteht aus zwei Versen, die das Gedicht strukturieren und einen Rhythmus geben. Die metaphorische Sprache, insbesondere das wiederkehrende Motiv des fallenden Sterns, verleiht der Geschichte eine poetische Tiefe und führt zu einer berührenden und tragischen Atmosphäre.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Es fiel ein Stern“ ein prägnantes Gedicht ist, das tiefe Emotionen und universelle Themen wie Liebe, Tod und das Unausweichliche des Schicksals behandelt. Mit seiner klaren Sprache und dem Einsatz von Symbolen schafft Klabund ein intensives Leseerlebnis, das der kurzen Lebensspanne und der gewaltigen Reichweite des menschlichen Daseins Ausdruck verleiht.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Es fiel ein Stern“ des Autors Klabund. 1890 wurde Klabund in Crossen an der Oder geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1916 entstanden. In München ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 110 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 9 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Klabund sind „Bauz“, „Berliner Ballade“ und „Berliner Mittelstandsbegräbnis“. Zum Autor des Gedichtes „Es fiel ein Stern“ haben wir auf abi-pur.de weitere 139 Gedichte veröffentlicht.

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