Es drängt die Noth, es läuten die Glocken von Heinrich Heine
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Es drängt die Noth, es läuten die Glocken, |
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Und ach! ich hab’ den Kopf verloren! |
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Der Frühling und zwei schöne Augen, |
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Sie haben sich wider mein Herz verschworen. |
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Der Frühling und zwei schöne Augen |
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Verlocken mein Herz in neue Bethörung! |
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Ich glaube die Rosen und Nachtigallen |
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Sind tief verwickelt in dieser Verschwörung. |
Details zum Gedicht „Es drängt die Noth, es läuten die Glocken“
Heinrich Heine
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8
52
1844
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts „Es drängt die Noth, es läuten die Glocken“ ist Heinrich Heine, ein deutscher Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Als wichtige Figur des literarischen Realismus und des politischen Gedichts kann sein Schaffen grob zwischen 1820 und 1850 eingeordnet werden.
Schon beim ersten Lesen fällt die dramatische Ausdruckweise und starke Emotionalität des Gedichts auf. Es scheint, als handle es von einer Liebe, die das lyrische Ich überwältigt und in der es sich verloren fühlt.
Inhaltlich drückt das lyrische Ich ein Gefühl des Überwältigtseins und der Bedrängung aus, das sowohl durch die „läutenden Glocken“, den einsetzenden Frühling als auch durch die „zwei schönen Augen“ hervorgerufen wird. Die Glocken könnten hierbei als Symbol für eine eindringliche, dringende Warnung oder Aufforderung interpretiert werden, der das lyrische Ich nicht entkommen kann. Dabei wird der Frühling personifiziert und zusammen mit den „zwei schönen Augen“ als Verschwörer dargestellt, die das Herz des lyrischen Ichs verführen. Dies deutet auf eine tiefe, möglicherweise neue Liebe hin, vor der das lyrische Ich Angst hat und die es gleichzeitig verlockt.
Form und Sprache des Gedichts unterstützen diese emotionale, dramatische Darstellung. Das Gedicht besteht aus zwei Strophen zu je vier Versen, die in einem klassischen, rhythmischen Versmaß gehalten sind. Die Wiederholung bestimmter Elemente und Phrasen, wie „Der Frühling und zwei schöne Augen“, erzeugt eine Intensität und Dringlichkeit, die dem verzweifelten, aber auch sehnsüchtigen Gefühlszustand des lyrischen Ichs entsprechen. Die metaphorische Sprache und die personifizierende Darstellung von Frühling, Rosen und Nachtigallen erzeugen ein stimmungsvolles, romantisches Bild, das die inneren Konflikte und Gefühle des lyrischen Ichs hervorhebt.
Heines Gedicht ist ein Beispiel für die romantische Gedichtform des 19. Jahrhunderts, in der persönliche Gefühle und innere Konflikte im Zentrum stehen und durch dramatische, oft naturlastige Bilder zum Ausdruck gebracht werden. Es zeigt seine Fähigkeit, mit wenigen Worten intensive Emotionen zu erzeugen und Spannung aufzubauen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Es drängt die Noth, es läuten die Glocken“ des Autors Heinrich Heine. Geboren wurde Heine im Jahr 1797 in Düsseldorf. Das Gedicht ist im Jahr 1844 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 52 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Almansor“, „Als ich, auf der Reise, zufällig“ und „Alte Rose“. Zum Autor des Gedichtes „Es drängt die Noth, es läuten die Glocken“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.
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