Erschlagen ist Hafis. Wer ihn erschlagen von Georg Friedrich Daumer

Erschlagen ist Hafis. Wer ihn erschlagen,
Das mußt du, Kind, dein schwarzes Auge fragen.
 
Der böse Mohr! Wie grimmig ist sein Eisen!
Der Tod umröchelt ihn in tausend Lagen.
 
Ach hat der Vogel Edens eine Seele,
Strebt nicht zu dir sein heißes Flügelschlagen? -
 
Nicht schrecke mich mit der Vernunft! Denn diese,
Nichts hat sie hier zu schaffen und zu sagen.
 
Der Liebe Weg ist unbegrenzt, sie halten
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So kalte Schranken nicht und enge Hagen.
 
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Barmherzigkeit - welch edle Tugendübung!
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Was hast du hier zu zaudern und zu zagen?
 
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Du bist aus einem eignen Stoff gebildet;
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Dich rühren nicht Hafisens schöne Klagen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Erschlagen ist Hafis. Wer ihn erschlagen“

Anzahl Strophen
7
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
102
Entstehungsjahr
1846
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Erschlagen ist Hafis. Wer ihn erschlagen“ wurde von Georg Friedrich Daumer verfasst, einem deutschen Dichter und Philosophen, der von 1800 bis 1875 lebte. Daumer lebte und arbeitete im 19. Jahrhundert, was sich in der Form und Sprache des Gedichts widerspiegelt.

Mit dem ersten Blick fällt auf, dass das Gedicht in Reimpaaren geschrieben ist, was typisch für die lyrische Dichtung des 19. Jahrhunderts ist. Es besteht aus sieben Strophen zu jeweils zwei Versen, die sich durch raue Sprache und hohe Emotionalität auszeichnen.

Der Inhalt des Gedichtes ist emotional aufgeladen und beinhaltet eine deutliche Auseinandersetzung mit Themen wie Liebe, Tod und Spiritualität. Es scheint so, als ob das lyrische Ich jemanden betrauert, dessen Tod es der 'Liebe' zuschreibt. Die Erwähnung von 'Hafis' könnte sich auf den persischen Dichter Hafis beziehen, der für seine Liebesgedichte bekannt ist.

Das lyrische Ich scheint sich auf einen emotionalen und spirituellen Weg zu begeben, der von der Vernunft abweicht und stattdessen von Gefühlen und Leidenschaften angetrieben wird. Es gibt einen starken Fokus auf gelebte Erfahrung und Emotion statt auf Rationalität und Logik. Zudem beleuchtet das Gedicht auch die Unvermeidlichkeit des Todes und die Kürze des menschlichen Lebens.

Die Sprache des Gedichts ist stark und emotional, mit einer starken Verwendung von Metaphern und anderen stilistischen Elementen, die die lyrische Tradition des 19. Jahrhunderts verdeutlichen. Die Aussagen haben einen starken spirituellen Unterton, was auf Daumers eigene philosophischen Überzeugungen und seinen Glauben an die Wichtigkeit des Gefühls und der Emotion im menschlichen Leben hinweist.

Die Form des Gedichts ist einfach und minimalistisch, mit kurzen, prägnanten Strophen und Versen. Diese Einfachheit trägt zum allgemeinen Ausdruck und zur Intensität der Emotionen bei, die im Gedicht dargestellt werden. Insgesamt vermittelt das Gedicht eine tiefgreifende Botschaft von Emotion, Spiritualität und menschlicher Erfahrung.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Erschlagen ist Hafis. Wer ihn erschlagen“ des Autors Georg Friedrich Daumer. Geboren wurde Daumer im Jahr 1800 in Nürnberg. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1846 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Hamburg. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 102 Wörter. Es baut sich aus 7 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Georg Friedrich Daumer ist auch der Autor für Gedichte wie „O wär ich ein See, so spiegelhell“, „Ob feindselige Winde“ und „Sollte mich in plötzlichem Ruin“. Zum Autor des Gedichtes „Erschlagen ist Hafis. Wer ihn erschlagen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 20 Gedichte vor.

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