Erinnerung von August Ernst von Steigentesch
An Lyda
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Im Ulmenhaine, wo mich ernst und düster |
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Die Wehmuth oft in deinem Arm beschlich, |
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Wandl’ ich allein. Im leisen Blattgeflüster |
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Ahnt meine Seele dich. |
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Den Hain, in dem sich Tag und Dunkel gatten, |
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Durchrauscht ein Quell, von Geisblatt überwebt: |
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Dein Bild umschwebt den Quell, sanft wie ein Schatten |
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An Lethes Ufern schwebt. |
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Des Lebens oft empörte Stürme schweigen, |
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Sanft, wie der Mond, verhüllt sie hier die Nacht, |
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Wenn Filomele in den stillen Zweigen |
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Des dunklen Hains erwacht. |
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Verblühte Bilder früher Tage keimen |
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Im zarten Grau der Dämmerung empor |
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Die Hoffnung hält mir, unter Feenträumen, |
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Der Zukunft Blüthen vor. |
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Dann träum’ ich mich zum fernen Seegestade |
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Im Dämmerlicht an deine Seite hin. |
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Die Täuschung flieht, der Spiegel der Najade |
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Sagt daß ich einsam bin. |
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Und einsam streu’ ich Blumen auf die Quelle |
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Zum Todtenopfer dir Vergangenheit! |
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Und weinend wird der Wehmuth diese Stelle |
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Zum Tempel eingeweiht. |
Details zum Gedicht „Erinnerung“
6
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145
1799
Klassik,
Romantik
Gedicht-Analyse
August Ernst von Steigentesch ist der Autor des Gedichtes „Erinnerung“. Der Autor August Ernst von Steigentesch wurde 1774 in Hildesheim geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1799 zurück. Erschienen ist der Text in Tübingen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik oder Romantik zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen und umfasst dabei 145 Worte. Weitere Werke des Dichters August Ernst von Steigentesch sind „An mein Reitpferd“, „Wiegenlied“ und „Wiegenlied“. Zum Autor des Gedichtes „Erinnerung“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.
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