Er stellt sich vor sein Spiegelglas von Wilhelm Busch

Er stellt sich vor sein Spiegelglas
Und arrangiert noch dies und das.
Er dreht hinaus des Bartes Spitzen,
Sieht zu, wie seine Ringe blitzen,
Probiert auch mal, wie sich das macht,
Wenn er so herzgewinnend lacht,
Übt seines Auges Zauberkraft,
Legt die Krawatte musterhaft,
Wirft einen süßen Scheideblick
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Auf sein geliebtes Bild zurück,
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Geht dann hinaus zur Promenade,
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Umschwebt vom Dufte der Pomade,
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Und ärgert sich als wie ein Stint,
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Daß andre Leute eitel sind.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Er stellt sich vor sein Spiegelglas“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
75
Entstehungsjahr
nach 1848
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Er stellt sich vor sein Spiegelglas“ stammt von Wilhelm Busch, einem deutschen Dichter, Maler und Zeichner aus dem 19. Jahrhundert. Seine Werke prägen bis heute die deutschsprachige Literatur- und Kunstgeschichte. Mit diesem Gedicht, das zwischen 1832 und 1908 entstanden sein muss, liefert Busch einen humorvollen Kommentar zur Eitelkeit und Selbstwahrnehmung.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht humorvoll und leichtfüßig, eine typische Eigenschaft für die Werke Buschs. Der Leser wird dazu eingeladen, einen ungenannten, wahrscheinlich männlichen Protagonisten dabei zu beobachten, wie er sich persönlich aufhübscht und dabei verschiedene Handlungen und Gesten übt, um attraktiv zu wirken.

Inhaltlich erzählt das Gedicht von einem Mann, der sich vor dem Spiegel arrangiert, seinen Bart zurechtstutzt, glitzernde Ringe trägt und lachübungen durchführt, um charmant zu wirken. Er legt seine Krawatte gekonnt um, wirft einen letzten, bewundernden Blick auf sein eigenes Spiegelbild und geht dann hinaus, um zu flanieren. Dabei ist er von dem Duft seiner Pomade umgeben. Abschließend bringt Busch eine ironische Wendung ins Spiel - trotz seiner eigenen Eitelkeit, ärgert der Mann sich über die Eitelkeit anderer Menschen.

Die Form und Sprache des Gedichts sind recht einfach gehalten. Es besteht aus einer einzigen Strophe mit 14 Versen. Der Reim ist durchgehend aabb gehalten. Die Sprache ist direkt und beschreibend, ohne große Metaphern oder Symbole zu verwenden. Typisch für Busch verwendet er eine humorvolle, leicht spöttische Sprache, welche der Gesellschaft einen Spiegel vorhält.

Die Kernbotschaft des Gedichtes könnte die Kritik an der menschlichen Eitelkeit sein, insbesondere das Streben nach äußerer Schönheit und deren Wertschätzung. Das lyrische Ich betont dabei die Ironie und Doppelmoral, indem es den Protagonisten seine eigene Eitelkeit kritisiert, obwohl er selbst ähnlich eitel ist. Im übertragenen Sinne könnte das Gedicht dazu auffordern, die eigene Oberflächlichkeit zu reflektieren und die Wertschätzung des Äußeren in Frage zu stellen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Er stellt sich vor sein Spiegelglas“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Wilhelm Busch. Busch wurde im Jahr 1832 in Wiedensahl geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1848 und 1908. Der Erscheinungsort ist Wiesbaden u. Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 75 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 14 Versen. Die Gedichte „Als er noch krause Locken trug“, „Also hat es dir gefallen“ und „Auf Wiedersehn“ sind weitere Werke des Autors Wilhelm Busch. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Er stellt sich vor sein Spiegelglas“ weitere 208 Gedichte vor.

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