Der Tag des Hirten von Stefan George

Die herden trabten aus den winterlagern.
Ihr junger hüter zog nach langer frist
Die ebne wieder, die der fluß erleuchtet.
Die froh-erwachten äcker grüßten frisch.
Ihm riefen singende gelände zu.
Er aber lächelte für sich und ging
Voll neuer ahnung auf den frühlingswegen.
Er übersprang mit seinem stab die furt
Und hielt am andern ufer wo das gold
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Von leiser flut aus dem geröll gespült
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Ihn freute und die bunten vielgestalten
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Und zarten muscheln deuteten ihm glück.
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Er hörte nicht mehr seiner lämmer blöken
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Und wanderte zum wald zur kühlen schlucht.
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Da stürzen steile bäche zwischen felsen
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Auf denen moose tropfen und entblößt
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Der buchen schwarze wurzeln sich verästeln.
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Im schweigen und erschauern dichter wipfel
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Entschlief er während hoch die Sonne stand
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Und in den wassern schnellten silberschuppen.
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Er klomm erwacht zu berges haupt und kam
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Zur feier bei des lichtes weiterzug.
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Er krönte betend sich mit heiligem laub,
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Und in die lind bewegten lauen schatten
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Schon dunkler wolken dran sein lautes lied.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.9 KB)

Details zum Gedicht „Der Tag des Hirten“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
25
Anzahl Wörter
163
Entstehungsjahr
1868 - 1933
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Tag des Hirten“ des Autors Stefan George. Der Autor Stefan George wurde 1868 in Büdesheim bei Bingen am Rhein geboren. In der Zeit von 1884 bis 1933 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Bei dem Schriftsteller George handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 25 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 163 Worte. Weitere Werke des Dichters Stefan George sind „Rhein“, „Stadtufer“ und „Suedlicher Strand: Bucht“. Zum Autor des Gedichtes „Der Tag des Hirten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 52 Gedichte veröffentlicht.

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