Als mich dein Wandeln an den Tod verzückte von Franz Werfel

Als mich dein Dasein tränenwärts entrückte
und ich durch dich ins Unermess'ne schwärmte,
erlebten diesen Tag nicht Abgehärmte,
mühselig Millionen Unterdrückte?
 
Als mich dein Wandeln an den Tod verzückte,
war Arbeit um uns und die Erde lärmte.
Und Leere gab es, gottlos unerwärmte,
es lebten und es starben Niebeglückte!
 
Da ich von dir geschwellt war zum Entschweben,
10 
so viele waren, die im Dumpfen stampften,
11 
an Pulten schrumpften und vor Kesseln dampften.
 
12 
Ihr Keuchenden auf Straßen und auf Flüssen!!
13 
Gibt es ein Gleichgewicht in Welt und Leben,
14 
wie werd' ich diese Schuld bezahlen müssen!?
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Als mich dein Wandeln an den Tod verzückte“

Autor
Franz Werfel
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
93
Entstehungsjahr
1890 - 1945
Epoche
Expressionismus,
Exilliteratur

Gedicht-Analyse

Franz Werfel ist der Autor des Gedichtes „Als mich dein Wandeln an den Tod verzückte“. Werfel wurde im Jahr 1890 in Prag / Österreich-Ungarn geboren. In der Zeit von 1906 bis 1945 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Expressionismus oder Exilliteratur kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Werfel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen.

Als Exilliteratur wird die Literatur von Schriftstellern bezeichnet, die unfreiwillig Zuflucht in der Fremde suchen müssen, weil ihre Person oder ihr Werk in ihrer Heimat bedroht sind. Für die Flucht ins Exil geben meist politische oder religiöse Gründe den Ausschlag. Die Exilliteratur in Deutschland entstand in den Jahren von 1933 bis 1945 als Literatur der Gegner des Nationalsozialismus. Dabei spielten zum Beispiel die Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 und der deutsche Überfall auf die Nachbarstaaten Deutschlands in den Jahren 1938/39 eine ausschlaggebende Rolle. Die deutsche Exilliteratur schließt an die Neue Sachlichkeit der Weimarer Republik an und bildet damit eine eigene Literaturepoche in der deutschen Literaturgeschichte. Themen wie Verlust der eigenen Kultur, existenzielle Probleme, Sehnsucht nach der Heimat oder Widerstand gegen das nationalsozialistische Deutschland sind typisch für diese Epoche der Literatur. Bestimmte formale Gestaltungsmittel wie zum Beispiel Metrum, Reimschema oder der Gebrauch bestimmter rhetorischer Mittel lassen sich in der Exilliteratur nicht finden. Die Exilliteratur weist häufig einen Pluralismus der Stile (Realismus und Expressionismus), eine kritische Betrachtung der Wirklichkeit und eine Distanz zwischen Werk und Leser oder Publikum auf. Sie hat häufig die Absicht zur Aufklärung und möchte gesellschaftliche Entwicklungen aufzeigen (wandelnder Mensch, Abhängigkeit von der Gesellschaft).

Das 93 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Franz Werfel ist auch der Autor für Gedichte wie „Gebet um Reinheit“, „Sein und Treiben“ und „Was ein Jeder sogleich nachsprechen soll“. Zum Autor des Gedichtes „Als mich dein Wandeln an den Tod verzückte“ haben wir auf abi-pur.de weitere 22 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Franz Werfel

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Franz Werfel und seinem Gedicht „Als mich dein Wandeln an den Tod verzückte“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Franz Werfel (Infos zum Autor)

Zum Autor Franz Werfel sind auf abi-pur.de 22 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.