Engels-Töne von Carl Streckfuß
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„Regen nicht tönend hell |
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Englein die Flügel?“ |
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’S ist nur der muntre Quell, |
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Rieselnd von Hügel. |
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„Horch, doch ein Engel ruft: |
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Lieb’ und Vertrauen!“ |
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’S ist nur die Maienluft, |
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Fächelnd die Auen. |
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„Nein, horch den Engel-Schall: |
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Sehnsucht und Glaube!“ |
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’S ist nur die Nachtigall, |
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Singend im Laube. |
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Nachtigall, Luft und Quell |
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Beim süßen Schalle |
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Fühl’ ich im Herzen hell: |
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Englein ihr Alle! |
Details zum Gedicht „Engels-Töne“
Carl Streckfuß
4
16
62
1832
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht wurde von Carl Streckfuß verfasst, einem deutschen Dichter, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkte und zumeist als Vertreter der Biedermeier-Epoche betrachtet wird. Diese Epoche folgte auf die Sturm-und-Drang-Zeit und die Weimarer Klassik und zeigte oft eine Hinwendung zum häuslichen, zur Idylle und Natur.
„Engels-Töne“ hinterlässt beim ersten Lesen den Eindruck einer idyllischen und friedvollen Landschaft. Das lyrische Ich lauscht den Klängen der Natur und verknüpft diese mit der Vorstellung von Engeln.
Inhaltlich geht es im Gedicht auf den ersten Blick um das Hören und Interpretieren der Natur. Das lyrische Ich hört den Klang des Wassers („muntre Quell“), den Wind („Maienluft“) und den Gesang der Nachtigall und deutet diese Naturphänomene zunächst als Engelsmusik. Im letzten Versenkreis jedoch erkennt das lyrische Ich, dass es nicht die Engel, sondern die Natur selbst ist, die diese Klänge hervorbringt und es ergreift ihn das Gefühl, dass doch alle Engel in diesen Naturschall miteinfließen.
Das Gedicht hat eine klare Struktur mit vier Strophen zu je vier Versen, geprägt von einem einfachen und direkten Stil. Dies verleiht der Dichtung eine einfache Verständlichkeit, während die metaphorische Assoziation zwischen den Tönen der Natur und den Engeln sowie die letztendliche Erkenntnis des lyrischen Ichs eine tiefere Bedeutungsebene hinzufügen.
Die Sprache von Streckfuß in diesem Gedicht ist geprägt von einer undramatischen, ruhigen Tonlage, die gut zu der beschaulichen Stimmung passt. Seine Wortwahl ist eher simpel und konkret, was den Zugang zum Gedicht erleichtert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Engels-Töne“ ein typisches Gedicht für das Biedermeier ist. Es ist ein Werk, in dem der Autor die Schönheit und Harmonie der Natur betont und diese in Verbindung mit spirituellen Motiven bringt, wobei er letztlich die göttliche Anwesenheit in der Natur selbst sieht.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Engels-Töne“ des Autors Carl Streckfuß. 1778 wurde Streckfuß in Gera geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1832 zurück. Erscheinungsort des Textes ist Halle. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 62 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Carl Streckfuß sind „An die Kronprinzessin von Preußen“, „Auf der Reise“ und „Beruf“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Engels-Töne“ weitere 50 Gedichte vor.
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- Actäon
- An Maria del Caro
- An Nadine
- An die Kronprinzessin von Preußen
- Auf der Reise
- Beruf
- Bey der Hochzeit des Hrn. Schultz
- Das Gastmahl des Theoderich
- Das Geständniß
- Das Leben, ein Räthsel
Zum Autor Carl Streckfuß sind auf abi-pur.de 50 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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