Ende des Tages von Charles Baudelaire

Unter blassem lichte schwärmend
Tanzt und stürzet ohne grund
Sich das leben schamlos lärmend ..
Doch sobald am himmelsrund
 
Wonnevoll die nacht sich breitet
Alles – auch der hunger – ruht ·
Alles – auch die schmach – vergleitet:
Sagt der dichter: nun ists gut!
 
Gierig flehen meine glieder
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Wie mein geist die ruhe nieder
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Von unseligem traum zerwühlt ..
 
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Will mich auf den rücken strecken
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Eingehüllt in eure decken –
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Finsternisse die ihr kühlt!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Ende des Tages“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
67
Entstehungsjahr
nach 1837
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ende des Tages“ ist von Charles Baudelaire, einem französischen Dichter des 19. Jahrhunderts, der dem literarischen Impressionismus zugeordnet wird. Baudelaire revolutionierte die französische Literatur mit der Einführung einer neuen Art von Lyrik, die von starken emotionalen und sinnlichen Bildern geprägt ist, und machte den Weg frei für den Symbolismus.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht den Eindruck von Resignation und Frieden am Ende eines hektischen und chaotischen Tages. Es drückt das Bedürfnis aus, dem Lärm und der Unordnung des Tages im Dunkeln der Nacht zu entkommen und eine Form der Wiedergeburt im Schlaf zu finden.

Das lyrische Ich beschreibt zuerst das alltägliche Leben als hektisch und lärmend, ohne klar definierten Grund für sein tumultartiges Verhalten. Aber wenn die Nacht hereinbricht, bringt sie Ruhe und Stille mit sich und gleicht alles aus. Selbst die Schande und der Hunger kommen zur Ruhe. Der Dichter sieht das Ende des Tages als Moment der Erlösung an, in dem das Leid und der Stress des Tages verblasst. Sein Körper und sein Geist sehnen sich nach Ruhe, scheinen jedoch von einem traumatischen Traum beeinträchtigt zu sein. Letztlich wünscht sich das lyrische Ich, in die kühlenden Dunkelheiten der Nacht eingehüllt zu sein und sich zu beruhigen.

Die Form dieses Gedichts folgt keinem strengen Reimmuster, was das freigeistige und abstrakte Thema widerspiegeln könnte. Die Sprache ist emotional und ausdrucksstark, mit klaren und einfachen Worten. Es herrscht ein visuelles und figürliches Vokabular vor, das das dunkle und melancholische Wesen der Nacht und des ruhigen Endes eines Tages einfängt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Ende des Tages“ von Charles Baudelaire die transzendentale Suche nach Ruhe und Erlösung vom Kreislauf des täglichen Lebens und Leidens darstellt. Es betont die Heiligkeit der Nacht und des Schlafens und präsentiert sie als temporäre Flucht aus den Schwierigkeiten der Welt.

Weitere Informationen

Charles Baudelaire ist der Autor des Gedichtes „Ende des Tages“. Im Jahr 1821 wurde Baudelaire in Paris geboren. In der Zeit von 1837 bis 1867 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 67 Worte. Die Gedichte „An Theodor von Banville“, „Anheimfall“ und „Anziehender Schauder“ sind weitere Werke des Autors Charles Baudelaire. Zum Autor des Gedichtes „Ende des Tages“ haben wir auf abi-pur.de weitere 101 Gedichte veröffentlicht.

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