Ende des Herbstes von Rainer Maria Rilke
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Ich sehe seit einer Zeit |
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wie alles sich verwandelt. |
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Etwas steht auf und handelt |
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und tötet und thut Leid. |
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Von Mal zu Mal sind all |
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die Gärten nicht dieselben; |
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von den gilbenden zu der gelben |
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langsamem Verfall: |
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wie war der Weg mir weit. |
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Jetzt bin ich bei den leeren |
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und schaue durch alle Alleen. |
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Fast bis zu den fernen Meeren |
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kann ich den ernsten schweren |
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verwehrenden Himmel sehn. |
Details zum Gedicht „Ende des Herbstes“
Rainer Maria Rilke
3
14
68
1906
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Ende des Herbstes“ wurde vom Dichter Rainer Maria Rilke verfasst, der von 1875 bis 1926 lebte. Damit ist dieses Werk dem literarischen Zeitraum der Moderne (ca. 1890-1950) zuzuordnen. Beim ersten Lesen drängt sich ein Gefühl von Melancholie und Schwermut auf.
Im Inhalt beschreibt das lyrische Ich, wie es Zeuge der Veränderung in der Natur wird - insbesondere der Verwandlung der Gärten und der Jahreszeiten. Es reflektiert die Vergänglichkeit und den unaufhaltsamen Fortschritt der Zeit. Die Metapher der „nicht dieselben“ Gärten und der „gilbenden zu der gelben / langsamem Verfall“ bietet dabei ein anschauliches Bild für die Schönheit und zugleich die Vergänglichkeit des Herbstes. Es stellt seine eigenen Gefühle und Beobachtungen in den Vordergrund, die durch Phrasen wie „wie war der Weg mir weit“ unterstrichen werden. Das lyrische Ich scheint tief im Nachdenken über das Leben, Hinschauen und Hinterfragen zu sein.
Sprachlich ist das Gedicht geprägt durch eine eher schlichte, jedoch sehr genaue Sprache, die klare, bildhafte und zum Teil personifizierende Metaphern nutzt. Formell besteht das Gedicht aus drei Strophen mit vier, fünf und erneut fünf Versen. Im gesamten Gedicht ist keine durchgängige Reimstruktur erkennbar, was zu einem freieren, fließenden Ton beiträgt.
Zusammenfassend ist „Ende des Herbstes“ ein eindrückliches Gedicht, das den Leser dazu anregt, über den Lauf der Zeit, den Wandel und die Vergänglichkeit nachzudenken und dabei die Natur als ein sich ständig veränderndes, aber gleichzeitig schönes und ewiges Phänomen zu erkennen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ende des Herbstes“ des Autors Rainer Maria Rilke. 1875 wurde Rilke in Prag geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1906. Erscheinungsort des Textes ist Berlin / Leipzig, Stuttgart. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Der Schriftsteller Rilke ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 68 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Rainer Maria Rilke sind „Adam“, „Advent“ und „Allerseelen“. Zum Autor des Gedichtes „Ende des Herbstes“ haben wir auf abi-pur.de weitere 338 Gedichte veröffentlicht.
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